Zusammengewürfelt    Man spricht von einem Einfluss der Stämme der Chipcha, der Jiajara, der Ayamanes, der Gayones, der Cuiba, der Arawak, der Ajagua, der Caquetios.

Unter welchem Völkerstamm entstand die Maria-Lionza-Religion wirklich?

- Unter den Jiajara.

Es gibt immer noch Abkömmlinge der Jiajara im Staat Yaracuy und im Staat Lara. Die Jiajara sind ein Volk der Llanos im Westen Venezuelas und der Llanos im Osten Kolumbiens. Die Jiajara gehören der Völkerfamilie der Chipcha an. Diese kannten eine Schlange, eine befederte Schlange in ihren Zeremonien.

- Elemente der Chipcha herrschen also bei der Entstehung des Maria-Lionza-Kultes vor?

- Ja. Die Chipcha beten Wasserläufe und Lagunen an. In Yaracuy vereinigen sich drei  Bilder der Chipchagöttinnen: Batschne, die gute Frau, mit den grossen Brüsten, die Ernährerin, die grosse Mutter. Sie hat einen Sohn, den sie heiratet. Sie steigt mit dem Sohn in eine Lagune hinab. Das Reich der Maria Lionza liegt unter Wasser. Maria Lionza ist zur Hälfte eine Schlange. Die Götter der Chipcha treten paarweise auf. Choue, el sol, die Sonne, ist der Mann und Chia ist die Frau, la luna, der Mond.

Chia ist ein andres Bild der Chipchagöttinnen, die Versucherin der Männer, die Zerstörerin. Die Religion der Chipcha war puritanisch.

Es gab Männerklöster, wo die Mönche jahrelang in völliger Keuschheit leben mussten.

Chia ist die Prostituierte, die böse Seite des Mondes. Sie wurde von Choue in einen Papageien verwandelt. Sie verbreitete die Prostitution unter den Mädchen der Chipcha. Mutter. Prostituierte.

Und als dritter Aspekt die Jungfrau.

Die Chipcha hatten Klöster für die Jungfraun ihrer Aristokraten. Hier in Venezuela verbanden sich die Caquetios und die Jiajara. Als die Spanier kamen, gab es eine Art Konföderation in den Staaten, wo sich später der Maria-Lionza-Kult entwickelt.

Die Jiajara halten sich mit Sammlern und Jägern vermischt. Die Jungfrau der Chipclia lebt in der verzauberten Jungfrau von Nirgua weiter:

Im Staat Yaracuy ergibt sich die folgende Verteilung: Auf die Sammler und Jäger folgen die Stämme der Llanos. die Invasion der Chipclia und der Jiajara. Sie besetzen den ganzen Staat Yaracuy.

Dann kommt die Invasion der Caquetios, besser die Kolonisation der Caquetios.

Die Ärawak aus Brasilien, oder wie man heute glaubt, aus Bolivien verdrängen die Jiajara in die Berge.

Ein halbes Jahrhundert vor den Spaniern kommt von der See her eine Invasion der Kariben und besetzt die Sierre bei El Tigre. Als die Spanier kamen, waren in den Tälern die Caquetios, in den nördlichen Bergen die Kariben, im Süden die Jiajara, in der Sierra der Maria Lionza und im Zentrum die Caquetios. Sie bekriegten sich und beeinflussten sich gegenseitig. Sie schlössen schliesslich einen Waffenstillstand in der Sierra der Maria Lionza, im Hügelzug von Sorte. Die Jiajara sind in Nirgua. Nirgua wird viermal von den Spaniern zerstört. Sie bauen es viermal wieder auf.

Es werden Neger eingeführt, urn Kaffee in Nirgua anzubauen. In den Bergen formieren sich Kumbes von Negern. Als tlie Jiajara ausgerottet werden, kämpfen die Neger auf seilen der spanischen Monarchie. Man verleiht ihnen den Titel La Republica de los fieles y abnegados Zangos de Negros. San Felipe wird Hauptstadt, besiedelt von zwanzig Familien aus dem   Baskenland   und   von   den  Kanarischen  Inseln  und   von Negern.

Andre Neger hatten an der Küste Kumbes von Zimarronen gebildet.

- Es gibt heute noch baskische Elemente in der Maria-Lionza-Religion.

- Die Basken brachlen eine Legende, die ihnen von den Liguriern übermittelt worden war. Sie brachten den Kult der Dame der Hohlen, der Quellen mit dem silbernen Spiegel und dem goldenen Kamm. Sie war die Herrin der Berge, der Flüsse, der Metalle, die Herrin aller baskischen Hexen.

Indianische, afrikanische, baskische Legenden begegnen sich in San Fölipe el Fuerte, wo die Religion der Maria Lionza sich entwickelt. Übrigens gibt es auch die Schlange der Chipdia in baskischen Legenden.

Daraus entstand die Gestalt des Don Cautalicio de Mapanare. Mapanare ist die Schlange.

Die Schlange mit den Federn ist eine Verkörperung der Gottheit der Winde.

Später erleichtern Strassen, Eisenbahnen, die Migrationen der Zuckerarbeiter, der Arbeiter der Bananenplantagen die Vermischung der religiösen Elemente.

- Nun gab es doch aber auch die Bruderschaften der Neger an der Küste, die mit den Filibustern zusammenarbeiteten.

- Die Revolutionen und die Regierungen bemühten sich, diese Neger zufriedenzustellen.

Androzote und Manuelote waren mächtige Negerführer. Androzote wurde Kommandant des Heeres.

Ein Neger, der noch das Erdbeben in San Felipe miterlebt hatte, er war etwa 90 Jahre alt, berichtete mir, dass die Neger geheime Erkennungszeichen hatten.

Sie standen alle in Verbindung mit Schmugglern und Sklavenhändlern, aber auch in Verbindung mit den reichen jüdischen Familien von Curacao.

Die Spione, welche die Filibuster an der Küste hielten, waren Neger aus den Hermanos de la Costa. Filibustero heisst übrigens Bruder der Küste.

- Im Kult von Maria Lionza gibt es eine Bedeutung der Metalle, der Minen.

- Der geht vor allem auf die Neger zurück.   - (pet)

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