Zu weit gehen   1791, zur Zeit Haydns, fand in London ein bekannter Musiker bei der Befriedigung seiner paraphilen Neigungen den Tod. Eines Freitag nachmittags ließ er sich von einer Prostituierten eine Schnur so um den Hals legen, daß er sie nach eigenem Gutdünken straffziehen konnte. Versehentlich ging er dabei zu weit und erdrosselte sich. Die Prostituierte zeigte den Todesfall an und wurde des Mordes angeklagt, jedoch nicht für schuldig befunden, da die Perversion des Musikanten allgemein bekannt war. Der Richter untersagte die Publikation der Prozeßakten im Interesse des öffentlichen Anstandes.  - Dick Francis, Zügellos. Zürich 1997

Zu weit gehen (2)  

Zu weit gehen (3)  »Ein Schuß würde den ganzen Zug mobilisieren, und das wagen Sie nicht, sonst hätten Sie längst abgedrückt.« Er zwinkerte Doc kumpelhaft zu. »Wir zwei sind doch vom gleichen Schlag, und damit...«

»Und damit«, sagte Doc, »gehst du entschieden zu weit.«

Er ließ den Pistolengriff hochschnellen und schlug dem Dieb mit voller Wucht gegen die Kinnspitze. Die Augen des Mannes wurden glasig, sein Körper sackte schlaff zusammen. Methodisch legte Doc einen Arm um seinen Kopf, stemmte ihm den anderen ins Kreuz und ruckte.

Im Bruchteil einer Sekunde war alles vorüber. Der Dieb war auf der Stelle tot.

Doc kippte die Rückenlehne ein wenig zurück und ließ die Leiche eine halb liegende Stellung einnehmen. Die Füße packte er auf den Sitz gegenüber.  

Dann musterte er sein Werk kritisch und nahm ein paar kleinere Korrekturen vor: schob die Lider über die leer gaffenden Augen, zog den Hut über die Stirn herab, steckte eine der schlaffen Hände in eine Jackettasche. Und war zufrieden. Allem Anschein nach schlief der Mann.- Jim Thompson, Getaway. Zürich 1992 (zuerst 1958)

Zuviel Übertreibung

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