ielgruppe  Bemerkenswert wurde der Pontifikat des Honorius durch die dogmatischen Streitigkeiten. Die Bedrohungen durch Perser und die religiös entflammten Araber hatte Kaiser Heraclius bewogen, einen neuen Versuch des inneren Kirchenfriedens zu wagen. Da sich viele Monophysiten der Reichskirche verweigerten, versuchte der Patriarch Sergius von Konstantinopel, mit einem neuen christologischen Begriff Frieden zu stiften. Auf der Basis der Anerkennung der zwei Naturen Christi suchte er die Zustimmung der Monophysiten zur Formel der »einen Wirkungsweise« (energeia). Sofort brandete wildestes Gezänk durch die Theologenwelt. Hochwichtige Patriarchen wie Cyrus von Alexandrien und Sophronius von Jerusalem widersprachen Sergius, dieser änderte seine Haltung. Am Schluß herrschte so viel Unklarheit, daß man auch die Meinung des römischen Bischofs einholte. Honorius gab mit harschen Worten all denen recht, die keine »selbsterfundenen abgeleiteten Wortbegriffe« benutzten. »Hüten wir uns«, schrieb er weise, daß nicht nach Überwindung zahlloser Irrtümer »aus ihrer Asche von neuem entstehend die Flamme feuergefährlicher Streitfragen abermals angefacht wird. Bekennen wir schlicht und wahrhaftig den Herrn Jesus Christus als ein- und denselben in göttlicher und menschlicher Natur Wirkenden, und dulden wir es lieber, daß die nichtigen Tüftler der Naturen, die flinken Philosophen in geschwollenem Dünkel ihr Froschquaken gegen uns ertönen lassen, als daß die Einfältigen und Armen im Geiste leer dastehen.«  - Albert Christian Sellner, Immerwährender Päpstekalender. Frankfurt am Main 2006 (Die Andere Bibliothek 260)
 
 

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