Zeugenbeeinflussung   Draußen in der frischen Morgenluft wurde er etwas nüchterner. Eine Weile ließ ich ihn nun den Karren schieben. Als wir das Markttor erreichten, dämmerte der Morgen, und weit und breit war kein Mensch zu sehen. Ich trat hinter ihn und stieß ihm mein Messer in den Rücken unter sein rechtes Schulterblatt. Mit einem Seufzer sank Liu zu Boden, versuchte aber noch im Fallen, sich gegen mich zu wenden. Da stieß ich ihn vollends nieder. Als er seinen Mund auftat, um nach Hilfe zu schreien, schnitt ich ihm die Kehle durch. Ich beugte mich nun über ihn, löste ihm den Gürtel und nahm ihm sein Geld ab. Wie ich damit beschäftigt war, hörte ich das Knarren einer Schiebkarre in der Nähe. Ich blickte mich um und bemerkte einen Bauerntölpel des Wegs kommen und eine leere Karre vor sich herschieben. Er kam an die Stelle, wo Lius Körper lag, und wie er den sah, wollte er etwas sagen. Ich sprang auf ihn zu, packte seinen rechten Arm mit meiner linken Hand und stieß ihm mein Messer zwischen die Rippen. Als er schreien wollte, warf ich ihn herum, so daß er dem Gesicht auf dem Boden zu liegen kam. Ein Messerstich in den Rücken machte ihn stumm. - Robert van Gulik (Hg.), Merkwürdige Kriminalfälle des Richters Di. Zürich 1998
 

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