epter Nach
einer großen Orgie hatten wir den Einfall, uns in Männer zu verwandeln. Jede
von uns schnallte sich einen Phallus um, dann
bildeten wir eine Kette und liefen wie Wahnsinnige durch den Saal. Ich bildete
das letzte Glied der Kette und war daher die einzige, die nur ritt, aber nicht geritten wurde. Stelle dir meine Überraschung vor, als ich plötzlich
von hinten den wütenden Angriff eines nackten Mannes verspüre, der sich auf
irgend eine mir unerklärliche Weise bei uns eingeschlichen hatte. Unwillkürlich
stieß ich einen Schreckenruf aus; sofort löste unsere Kette sich auf und sämtliche Nonnen stürzten sich über den unglückseligen Eindringling
her. Jede wollte einmal Wirklichkeit kosten, Das arme Vieh jedoch
vermochte so viel Genuß nicht zu ertragen und war bald erschöpft. Er sah
erbärmlich aus in seiner Schlaffheit und Nichtigkeit; seine Manneskraft war
nur noch negativ vorhanden. Es kostete mich unendliche Mühe, das jämmerliche
Ding zu neuem Leben zu erwecken, als endlich auch an mich die Reihe kam, sein Elixier genießen zu dürfen. Schließlich gelang es mir aber
doch. Ich streckte mich der Länge nach auf dem Halbtoten aus, so daß mein Kopf sich zwischen seinen Schenkeln befand und saugte so geschickt an seinem
eingeschlafenen Priap, daß dieser rotstrahlend zu einer Munterkeit
erwachte, an der ich meine Freude haben konnte. Da ich selber gleichzeitig
von einer flinken Zunge karessiert wurde, so fühlte ich bald eine unglaubliche Wonne eintreten, die ich auf den Höhepunkt brachte, indem ich
mich triumphierend und freudig auf das Zepter setzte, das ich mir erobert hatte.
-
Alfred
de Musset, Gamiani
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