Zeitkomprimierung   Zwischen den heutigen Republiken Kirgistan und Tadschikistan gibt es einen durch hohe Gebirge gerahmten, schmalen Landstreifen, der auf den Karten von 191:7 nicht eingetragen war und auch später durch keine der Administrationen erfaßt wurde. Bei der Zerschlagung der Sowjetunion blieb der Landstrich übrig. Dort befindet sich ein orthodoxes Kloster, das danach überstürzt geräumt wurde. Ein einzelner Mönch blieb zurück, um die Gebäude zu bewachen, die Arbeiten fortzusetzen.

Das Kloster war seit Jahrhunderten mit der kirchenamtlichen Feststellung von Kalenderdaten, also mit Chronistik befaßt. Der einsame Klosterbruder, beauftragt, vergessen, blieb nicht lange allein. Über Internet ist er weltweit mit Bruderorganisationen verknüpft, seien sie orthodox oder wissenschaftlich. Die moslemische Umwelt, dieses Unbeachteten uneingedenk, stört ihn nicht. Die letzten Zeitperioden teilt Bruder Andrej Bitow folgendermaßen ein:

Von Westfälischem Frieden 1648 bis 1789

1 Jahrhundert

von 1793 bis 1815

1 Jahrhundert

von 1815 bis 1870/71

1 Jahrhundert

von 1871 bis 1918

1 Jahrhundert

von 1918 bis 1989

1 Jahrhundert

  = 341 Jahre haben die Substanz von 500 Jahren.

Danach: heutige Zeit.

Die Jahre, die er in dieser Neuzeit-Berechnung an Mehraufwand benötigt, gewinnt Bitow zurück - darin einig mit Dr. phil. Heribert Illig - durch kritische Überarbeitung der Datierung des Mittelalters. Hier existieren erfundene Zeiten, z. B. fehlt jeder Nachweis für Karl den Großen. Etwa 300 Jahre existieren überhaupt nicht. So kommt Bitow ohne Schwierigkeiten auf eine Zeitenwende um Christi Geburt, die er für die Synchronisation der Kloster-Chroniken braucht.

Bruder Bitow wird in akademischen Kreisen der USA inzwischen als der Erfinder der ZEITKOMPRIMATION betrachtet. Die Qualitätsbezeichnung »Jahrhundert« besitzt eine morphische Struktur, d. h., sie zwingt die Jahre in kreisförmige oder elliptische Umlaufbahnen um ein Zentrum. Es ist willkürlich, sie chronometrisch abzuzählen nach Tagen, Jahren. So enthalten die drei Jahre der Großen Französischen Revolution eine »differente Struktur«, sagt Bitow. Das macht sie zu einem »Jahrhundert für sich«. Dieses SELBSTBESTIMMUNGSRECHT DER ZEIT MUSS ANERKANNT WERDEN WIE DAS VON VÖLKERN.

Wieso dann dasselbe gelten soli für Rußland wie für England und für Frankreich ? Da gerät Bruder Bitow in Eifer. Alle Zeiten sind differcnt, ein britisches und ein russischen Jahrhundert lassen sich gewiß nicht vergleichen. Die Zeiten der Kontinente und ihrer Bewohner, sagt Bitow, sind aber durch morphische Felder untereinander verbunden. Insofern sei der ZEITSTROM wiederum synchron. Und es ist gar nicht einmal sicher, ob die Große Französische Revolution tatsächlich französischen Ursprungs ist. Eine neue Zeit kann ihren Ursprung an ganz anderen Orten haben als da, wo die Erscheinung ausbricht (Oberfläche). Wir haben Seelen in Rußland, in Mitteldeutschland, in Taschkent ebenso wie in Portugal und in dessen ostasiatischen Kolonien festgestellt, die sich gemeinsam in Bewegung setzen. - (klu)


Zeit Verdichtung



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