eiten,
heilige Auf die Frage, ob der Inkubus Zeit
und Ort beobachte, ist zu sagen, daß er außer der Beobachtung der Zeiten bezüglich
der Konstellationen, die er beobachtet, wenn er zur Infektion der Leibesfrucht
schreiten will, auch bestimmte Zeiten beobachtet, wenn er nicht um der Infektion
willen, sondern um der Hexe Fleischeslust
zu erregen handelt: und das sind die heiligen Zeiten des ganzen Jahres: Weihnachten,
Ostern, Pfingsten und andere Festtage. Und das tun sie aus drei Gründen: erstens,
damit die Hexen auf diese Weise nicht nur treulos durch Abfall vom Glauben seien,
sondern auch das Verbrechen der Gotteslästerung begehen, woran die Dämonen selbst
sich ergötzen, damit der Schöpfer noch mehr beschimpft werde, und die Hexen
ärger an ihren Seelen verdammt werden. Der zweite Grund ist, daß Gott,
wenn er auf diese Weise besonders schwer beschimpft wird, ihnen größere Macht
läßt, gegen die Menschen zu wüten und sie, wenn es Unschuldige sind, an Leib
und Gut zu schädigen. Denn wenn es heißt: „Der Sohn wird die Unbilligkeiten
des Vaters nicht zu tragen haben", so ist dies von der ewigen Strafe zu
verstehen; mit zeitlicher Strafe aber werden sehr oft Unschuldige wegen fremder
Vergehen gestraft, daher auch Gott an einer ändern Stelle ruft: „Ich bin ein
starker, eifriger Gott, der die Sünden der Väter heimsucht bis ins dritte und
vierte Glied." Eine solche Strafe zeigte sich auch an den Söhnen der Sodomiter,
die wegen der Verbrechen der Väter verschüttet wurden. — Der dritte Grund
ist, daß sie mit größerer Leichtigkeit um so mehr Frauen und besonders junge
Mädchen zu Falle bringen, die, wenn sie sich an Festtagen besonders in Muße
und Neugier ergehen, um so leichter von Hexenvetteln verführt werden. -
Jakob Sprenger, Heinrich Institoris: Der Hexenhammer. München 1985 (dtv klassik,
zuerst 1487)
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