appeln   Was wird geschehen? was wird die Zukunft bringen? Ich weiß nicht; ich ahne nichts. Wenn eine Spinne sich von einem festen Punkte aus in ihre Konsequenzen hinabstürzt, da sieht sie vor sich beständig einen leeren Raum, in welchem sie nirgends Fuß findet, wie sehr sie auch zappeln mag. Geradeso geht es mir. Vorn immer ein leerer Raum; was mich vorwärts treibt, ist eine Konsequenz, deren erster Anstoß hinter mir liegt.  - Kierkegaard, Entweder - oder. (zuerst 1843)

Zappeln (2)  An dem betreffenden Morgen befand er sich am Hinrichtungsort. Er sah, wie der bebende arme Teufel unter den Hohnrufen des Pöbels vorgeführt wurde. Er beobachtete die Parodie gewisser Andachtsübungen, die dazu angetan waren, den bedauernswerten Schelm seines letzten Anspruchs auf Menschentum zu berauben. Dann folgte der brutale Akt der Vernichtung und das armselige Zappeln der Überreste, gleich dem eines zerbrochenen Hampelmannes. Er war auf etwas Furchtbares vorbereitet gewesen und nicht auf diese tragische Gemeinheit.  - Robert Louis Stevenson, Weir von Hermiston. München 1962 (In: Ders., Romane. Zuerst 1896)

Zappeln (3)  Nach wie vor wissen arabische Hunde, weshalb sie sich nach dem Kopulieren so schwerlich vom Weibchen lösen, auch wenn sie nicht gerne davon reden. Das geht auf die Sintflut zurück. Nicht aus Moral, sondern aus Platzgründen hatte Noah den Tieren verboten, sich zu vereinen. Der Hund hielt sich nicht daran. Die Katze verpetzte den Hund, aber als Noah nachsah, hatte der Rüde längst seine Sache erledigt und leugnete. Da bat die Katze den Herrn, den Hund beim nächsten Bestieg am Weibchen hängen zu lassen, was der Herr auch tat. So konnte der Hund nichts mehr bestreiten, als Noah nachsah. Wegen dieser Erbstrafe zappelt das Männchen noch heute ein Weilchen am Weibchen, nachdem die Lust vorbei ist. - (loe2)

Zappeln (4)  Nachdem nun alle Göttlichen Gnaden und erleuchtungen in dem Iscariothischen Hertzen der völlige Paß versperret worden, und in besagtem Bößwicht nicht ein Troppfen Blut mehr zu finden war, der da von einem redlichen und ehrlichen Menschen herrührete, also hat er ohne viel Verweilung den Strick, mit dem er die Kleider aufgegürtet hat, gantz rasend herabgelöst, solchen an seinen diebischen Hals gelegt, den nechsten Baum, welcher gleichsam von Natur zu einen bequemlichen Galgen also erwachsen, mit absonderlicher Hülff des bösen Feinds,

Judas am Feigenbaum

hinaufgeklettert, daselbst mit dem Strang sein eigner Hencker worden, auch solang mit den Füßen gezapplet, den Leib hin und her geschwungen, biß solcher in der Mitt voneinander zersprungen, und nachmals die verdammte Seel, sambt dem stinckenden Ingewaid, das elende Losament verlassen, und zum Teuffel in die unterste Höll gefahren. - Abraham a Santa Clara, Judas der Ertz=Schelm. Darmstadt 1968 (zuerst 1686)

 

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