ahnlosigkeit »Aber warum hat sie denn mit ihm gebrochen, wenn sie ihn so liebt?«
»Weil alle sie seinetwegen neckten. Er trägt nämlich Zähne. Natürlich gibt es kein Gesetz, das das verbietet, man tut es nur einfach nicht, das ist alles.«
Mir ging ein Licht auf. Natürlich, die Schwester, noch ein ganz junges Ding, hatte keine Zähne; Mr. Rosenblatt und der Bürgermeister hatten keine Zähne. Zähne waren anscheinend aus der Mode. »Ich habe Zähne«, sagte ich.
»Ja, natürlich«, antwortete der Bürgermeister. »Und Sie tragen sie mit Würde. Aber falls sie sich entschließen, bei uns zu bleiben, wollen Sie sie sicher gerne loswerden. Sie sind unhygienisch.«
»Aber wie soll ich denn kauen?« fragte ich. »Wie kauen Sie denn Ihr Essen?«
»Nun, wir essen nicht aus der Hand. Wir essen aus Schalen, Kauschalen, die wir am Tisch an Steckdosen anschließen und die alles für uns kauen. Wir essen aus Schalen mit Löffeln.«
»Braten und alles?«
»Jawohl, alles«, sagte mein Gegenüber. - Leo
Szilard, Die Mark-Gable-Stiftung. In: Phantastische Welten, Hg.
Franz
Rottensteiner. Frankfurt am Main 1984 (Phantastische Bibliothek 137)
Zahnlosigkeit (2)
Zahnlosigkeit (3)
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