ahlendreher Kaum waren die Nazis 1933 an der Macht, änderten sie unauffällig sämtliche Daten und Größenangaben, um ihr wirkliches Erbe zu hinterlassen. So machten sie den Rhein um 90 Kilometer länger, als er tatsächlich ist. Hatten alle Lexika bis dahin die richtige Kilometergröße, 1230, angegeben, so hieß es ein Jahr vor Gründung der Parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schutze des nationalsozialistischen Schrifttums in der Brockhaus-Ausgabe von 1933 zum ersten Mal 1320 Kilometer. Die 15. Auflage des Brockhaus erschien zwischen 1928 und 1935. Zur Feier der Machtergreifung brachte man den 15. Band der 15. Auflage (POS-ROB) heraus, der neben dem neuen Maß des Rheins auch andere wichtige nationalsozialistische Begriffe wie Reichsinsignien, Reinzucht oder Rechtsbeugung enthielt.
Als ein nicht-eingeweihter Biologe von der Universität Köln 77 Jahre später
darauf stieß, dass diese Fälschung bis in die Gegenwart verbreitet wurde, hieß
es, es handele sich um einen einfachen Zahlendreher. Ein Zahlendreher, der seltsamerweise
von sämtlichen Lexika in alle Neuauflagen übernommen und immer weiter veröffentlicht
wurde und wird. Um weitere Untersuchungen nach von den Nazis gefälschten Daten
im Keim zu ersticken, wurde von dem Kreis um den gerade zu diesem Zeitpunkt
aus dem Gefängnis entlassenen Erich Zündel und dem gerade an einem dritten Report
arbeitenden Fred A. Leuchter (siehe auch: Die Symbolik des Lichts in den Nachnamen
von Holocaustleugnern) die Zahlendreher-Theorie aufgenommen und umgehend behauptet,
auch bei derZahl der in Auschwitz ermordeten Juden handele es sich um einen
Zahlendreher, und es seien nicht 900 000, sondern vielmehr 000 009 gewesen,
was auch das Fehlen von entsprechenden Schornsteinen auf dem Gelände erkläre,
wie der englische Bischof Richard Williamson hinzufügte. - (raf)