ähneklappern
Zwei Gruppen von Männern kämpften miteinander. Die Gruppe, zu der
ich gehörte, hatte einen Gegner, einen riesigen nackten Mann, gefangen.
Fünf von uns hielten ihn, einer beim Kopf, je zwei bei den Armen und Beinen.
Leider hatten wir kein Messer, ihn zu erstechen,
wir fragten in der Runde eilig, ob ein Messer da sei, keiner hatte eines.
Da aber aus irgendeinem Grunde keine Zeit zu verlieren war und in der Nähe
ein Ofen stand, dessen ungewöhnlich große gußeiserne
Ofentüre rotglühend war, schleppten wir den Mann hin, näherten einen Fuß
des Mannes der Ofentüre, bis er zu rauchen begann, zogen ihn dann wieder
zurück und ließen ihn ausdampfen, um ihn bald neuerlich zu nähern. So trieben
wir es gleichförmig, bis ich nicht nur im Angstschweiß, sondern wirklich
zähneklappernd erwachte.
- Franz
Kafka, Tagebücher. (20. April 1916) Frankfurt am Main
1967
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