eti  Nima Tashi und Tham waren vorausgegangen, um das Mittagessen vorzubereiten. Wir fanden sie in den Ruinen einer Wassermühle, wo sie Reis und Linsen kochten, und während wir warteten, lagen wir im Gras und beobachteten die Gewitterwolken, die ihr Spiel mit der Sonne trieben und sie zu überlisten versuchten. Später stießen wir im Dorf Thome (was »dort oben« bedeutet) auf ein paar junge Mönche, die vom Markt zurückkamen. Alle sangen aus voller Kehle. Der kleinste schlug den Rhythmus auf einem Ölkanister, ihm folgte ein verschrumpelter alter Mönch in purpurfarbenen Lumpen, der einen Südwester trug.

»Frag ihn«, sagte ich zu Sangye, »ob er den Yeti je gesehen hat.«

»Ich nicht«, sagte der alte Mann lächelnd. »Aber meine Tanten.« Seine beiden Tanten hatten ihre Schafe geweidet, als die ganze Herde plötzlich vom Berg herabgerast kam, den Yeti auf den Fersen.

»Wie hat er ausgesehen?« fragte ich.

»Größer als ein Mensch«, sagte der Mönch, »mit schrecklichen gelben Augen und Armen, die fast den Boden berührten, und mit rotem Haar, das von der Taille aufwärts wuchs, und einer weißen Mähne auf dem Kopf.«   - Bruce Chatwin, Was mache ich hier. Frankfurt am Main 1993 (Fischer - Tb. 10362, zuerst 1989)

Yeti (2)

- Robert Crumb

Fabeltiere

 

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