anthos    Ich gebrauchte vorher das Wort Xanthos. Ich weiß nicht, ob es ein Xanthos gibt oder nicht, und es kümmert mich auch wenig, aber es muß einen Ort auf der Welt geben, vielleicht auf den griechischen Inseln, wo man ans Ende der bekannten Welt kommt und völlig allein und doch nicht erschrocken darüber ist, sondern sich freut, weil man an diesem verlorenen Ort die alte Welt der Vorfahren fühlen kann, die ewig jung, neu und befruchtend ist. Und man steht dort, wo immer der Ort ist, wie ein frisch ausgebrütetes Küken neben seiner Eierschale. Dort ist Xanthos oder, wie in meinem Falle, Far Rockaway. Hier stand ich! Es würde dunkel, Wind kam auf; die Straßen leerten sich, und schließlich begann es in Strömen zu regnen. Weiß Gott, das gab mir den Rest! Als der Regen fiel und mir ins Gesicht klatschte, während ich zum Himmel emporblickte, begann ich plötzlich vor Fröhlichkeit zu brüllen. Ich lachte und lachte und lachte wie ein Wahnsinniger. Ich wußte nicht, warum. Ich dachte an nichts. Ich war einfach überwältigt von Fröhlichkeit, einfach außer mir vor Freude, mich völlig allein zu finden. Wenn mir da an Ort und Stelle ein hübsches, saftiges Schnellchen auf einer Platte überreicht worden wäre, wenn mir alle Schnellchen der Welt zur Auswahl angeboten worden wären, hätte ich nicht mit der Wimper gezuckt. Ich hatte, was mir kein Schnellchen geben konnte.   - (wendek)