- (
polo
)
Würze (2) Die Menge hatte das Gemach des Königs
bereits verlassen. Kaum daß Monsieur, der unmittelbar neben dem Bett des
Königs stand, meiner ansichtig wurde, rief er aus: »Ah, da ist ja
der Duc de Saint-Simon!« Ich näherte mich
dem Bett und brachte mit einer tiefen Verbeugung meinen Dank zum Ausdruck. Der
König gab sein Wohlwollen für meinen Vater und für mich zu erkennen
und fragte mich, wie mein Vater gestorben sei; er
wußte seinen Gnadenbeweisen stets die nötige Würze zu geben.
- (
sim
)
Würze (3) Für mich steht die Liebe nicht im Vordergrund
des Lebens und darf nicht dort stehen, sie muß im Hinterzimmer bleiben. Es gibt
in der Seele andere Dinge, die vor ihr kommen und die, so scheint mir, dem Licht
und der Sonne näher sind. Wenn Du also die Liebe als das Hauptgericht des Daseins
auffaßt: NEIN. Als Würze: JA. - Flaubert an Louise Colet, 30. April 1847,
nach (
flb
)
Würze (4) Alles Unheil wiederholt
sich. Ein Mörder, dessen tierische Blutgier eine eigenartige Form unnatürlicher
Wollust ist, kann nicht auf einmal der Befriedigung seiner Gelüste entsagen.
Solch ein Mensch findet, fast mehr noch als der Gamsjäger in den Alpen, einen
prickelnden Reiz darin, die
Gefahren seiner Tätigkeit, denen er oft nur um Haaresbreite entgeht, immer von
neuem zu suchen, um sich dadurch die fade Eintönigkeit
seines Alltagslebens zu würzen. - (
quinc
)
Würze (5) Sobald das geschlechtliche Verlangen in den
jungen Herren des Südens erwacht, können sie es leicht aufgrund der Bereitwilligkeit
befriedigen, mit der ihnen die farbigen Mulattinnen entgegenkommen, die in den
Häusern als Dienstboten arbeiten. Dieser Kontakt läßt ihre besseren Instinkte
abstumpfen und bringt sie allmählich dazu, nach würzigeren Partnern zu suchen,
wie ich dies von einem leichtlebigen jungen Mann aus dem Süden als Bezeichnung
der Schwarzen gehört habe. - Louis Agassiz, nach: Stephen Jay Gould, Der Daumen des Panda.
Betrachtungen zur Naturgeschichte. Basel u.a. 1987
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