Wuduh, italienisches  Es gab da einen Arbeitslosen, der auf eine Anstellung als Straßenkehrer in Fanfardrottis Unternehmen hoffte. Man hatte ihn jedoch abgewiesen, weil er sich nicht in dessen Partei einschreiben wollte. Zu Hause bei diesem Arbeitslosen gab es sehr wenig zu essen - jeden Tag weniger - und sein Zorn wuchs mit dem Hunger. Deshalb entschloß er sich eines Tages, Fanfandrotti während seines Spaziergangs auf dem Corso entgegenzutreten und ihm eine Ohrfeige zu geben, aber alle rieten ihm davon ab, weil die beiden Leibwächter, die vor ihm hergingen, ihn bestimmt umbringen würden. Da beschloß der Arbeitslose, sich Fanfandrotti von hinten zu nähern und ihm einen Tritt in den Hintern zu geben, aber auch diesmal rieten ihm alle ab, da ihn in diesem Fall die beiden hinterhergehenden Leibwächter umbringen würden.

Eines Tages als Fanfandrotti eingerahmt von seinen Leibwächtern auf dem Corso spazierenging, kam Filipetto, der Sohn des Arbeitslosen des Wegs. Filipetto war ein ganz mageres kleines Bürschchen und genau wie sein Vater unentwegt zornig vor lauter Hunger. Das Bürschchen näherte sich unauffällig Fanfandrottis Schatten und begann, ihm Tritte zu versetzen und mit beiden Füßen darauf herumzutrampeln. Die Leute ringsherum lachten, Fanfandrotti schämte sich, und die Leibwächter wußten nicht, was sie tun sollten, denn sie konnten ja nicht auf ein kleines Bürschchen schießen, nur weil es auf dem Schatten ihres Brotherrn herumtrampelte.

Filipetto faßte Mut und näherte sich dem Kopf des Schattens - also dem Schatten von Fanfandrottis Kopf - und spuckte darauf. Die Leute freuten sich immer mehr, und das Bürschchen fuhr fort, ihn zu treten und anzuspucken. Fanfandrotti versuchte, durch schnelle Bewegungen und ruckartige Schritte dem Treten und Spucken des Bürschchens auszuweichen, aber das reizte die Leute nur noch mehr zum Lachen. Endlich erreichte er sein Haustor und ging eilig hinein.

Seit jenem Tag hat Fanfandrotti noch ein paarmal versucht, auf dem Corso spazierenzugehen, aber Filipetto war immer zur Stelle, um auf seinem Schatten herumzutrampeln und ihn anzuspucken, und die Leute waren zur Stelle, um zu lachen. Schließlich mußte Fanfandrotti sich damit abrinden, bei schönem Wetter zu Hause zu bleiben und nur auszugehen, wenn der Himmel mit Wolken bedeckt war oder wenn es regnete.   - (ma2)

Wuduh

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