Wuduh-Tempel Auch der unberührtere Vaudou des Volkes von Haiti ist nicht schwer zu finden.

Man kann ein Gemeinschaftstaxi nehmen und aufs Land fahren und nach dem nächsten Priester fragen.

Auch sieht man überall am Rande der Hauptstadt die weit ausgedehnten Elendsviertel. Jeder kann hingehen.

Ich muss den Spott am Eingang der Siedlung auf mich nehmen. Ich frage nach dem Houngan.

Da die Bewohner nun wohl annehmen, ich käme als Kranker, der Heilung sucht, gehöre ich schon ein bisschen wieder zu den normalen Menschen, habe die Monstruosität des weissen Touristen für sie verloren.

Auch hier Häuserwände, die wie zerrissene, riesige Buchdeckel aussehen und der ölige Dreck, Bäche aus Exkrementen und Quellwasser, in denen die Bewohner ihr Geschirr waschen. Belagert von Krüppeln und blöden Trinkern, Schwangeren, Kindern, mit von Würmern schwangeren Bäuchen, an denen sie zugrunde gehen. Der Priester heisst Amboise. Er untersteht den Petrogöttern. Vor seinem Tempel ein Palmendach. In der Mitte ein sakraler, rotangestrichener Pfeiler - der Poteau Mitang. Die Lehmhütte ist mit Plastiktischdecken in zwei Räume geteilt. Ein zementiertes Becken für den Schlangengott Damballah, in dem Wasser schwimmen Kräuter und Salat. An den Wänden ein Gewirr von schwarzen Linien. Kordeln hängen von der Decke, auch Paillettenkostüme, Fahnen, ein Degen für den Gott Ogum. Ein Kreuz für den Gott der Toten, den Baron Samedi. Drei Kreuze in einer Flasche und etwas Flüssigkeit.

- Jedes Wochenende haben wir hier ein Fest. Sie können gerne kommen.   - (xan)

Wuduh Tempel

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