ortschatz Goethes Wortschatz ist im Austausch mit seiner Frau ebenfalls von köstlicher Kreativität. » Schlender- und Hätschelstündchen« wünscht er mit ihr zu verbringen, und auch sie sehnt sich nach diesen »Schlampamps-Stündchen«. Für Schwangerschaft und Neugeborenes erfinden die beiden Ausdrücke wie »Krabskrälligkeit« und »Pfuiteufelchen«, ein »Herr Schönfuß« befördert halbfußlang und heilsam die gute Laune, eine Geschenksendung ist ein »Schwänchen«, eine Spritztour ein »Rutscherchen«, und wenn Frau Goethe »kramselig« oder »gramselich« ist, also Trübsal bläst oder vielleicht mault, weil ihr jemand etwas »weggekrapselt« hat, wird sie »aufgequäkelt« bis sie wieder Lust hat, im Hause herum zu »gräbeln«. - (goe)

Wortschatz (2)

Ein Wortschatz

- Hans Jürgen Bulkowski, in: Dein Leib ist mein Gedicht. Deutsche erotische Lyrik. Hg. Heinz Ludwig Arnold. Frankfurt u.a. 1973 (Ullstein 2934)

Wortschatz (juveniler)  Arschficker, Wichser,  alter Wichser, Buschwichser, Seelenwichser, Wichsbalken, Wichsjule, verwichste Schachtel, ausgelaugter Wichser, du und dein Großvater,  Hurenarsch, Hurenbolzen, Hurensohn, Hurensack von einem Wichser, Blödarsch, Hosenpisser, Bolzen, Bolzen von ner Schwanzbläserjule, Stinker, alter Scheißer, Schreckschraube, durchgegeigte Sau, Schrullenarsch, Schwanzfetzen, Wildschwanz, Kürbiskacker, Schwulensack, Schwulentrine ....- (rag)

Wortschatz (3, weiblicher)  «Ohren: Verbrennungen dritten Grades,» diagnostizierte die Notapothekerin. 
«Geh, hör auf.»
«Popo:  Verbrennungen ersten Grades bis zweiten Grades.»
«Geh!»
«Penis -»
«Geh, hör auf. Wie du redest.»
«Penis!» hat sie gelacht.
«Geh bitte. Das klingt so medizinisch. Ihr immer mit eurem Latein.»
«Wie soll ich denn sonst sagen?»
«Was weiß ich.»
«Wie sagst denn du? Phallus?»   
«Geh bitte.»
«Glied? Geschlechtsteil? Zipferl?»  
«Hör auf.»
«Nudel? Lümmel? Pillermann? Schwengel? Schwanz?»
«Reicht schon. Ich glaub dir's schon.»
«Pimmel? Latte? Liebesknochen? Ständer?»
«Das hast du alles aus dem Bravo
«Ding? Pfeife? Gurke?»

Unglaublich, dieses Mädchen war nicht halb so alt wie der Brenner, und ein Gesicht wie eine Madonna, aber die hat Wörter gekannt, daß dem Brenner fast schwindlig geworden ist.

«Spatzi? Pint? Cock? Dick?»
«Was?«
«Englisch, wenn dir lateinisch nicht paßt.»
«Auf englisch weißt du es auch noch?»
«Sicherlich», hat sie gegrinst, «Prick, Pecker, Dr. Feelgood.»
Der Brenner hat die Augen zugemacht und leise gestöhnt.
«Ich hör schon auf», hat sie gelächelt. «Aber wenn ich dich nicht angreifen darf, muß ich eben verbal auf meine Rechnung kommen.»  - Wolf Haas, Silentium! Reinbek bei Hamburg 2012

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