olke, schwarze Im frühen Universum mußten nach Rees und White sowohl die dunkle als auch die leuchtende Materie dank der Gewalt des Urknalls sehr heiß gewesen sein. Die schwarzen Objekte waren wie die Atome in einem Gas umhergesaust und hatten sich zu großen, diffusen Wolken zusammengeballt. Diese Wolken hatten als Gravitationsfallen für die Spuren normaler Materie funktioniert - in diesem Stadium größtenteils Wasserstoff und Helium -, die sich in dem dunklen Urschlamm befanden. Die normale Materie mußte von den schwarzen Wolken einfach mitgeführt worden sein.
Sobald sich jedoch eine Wolke gebildet hatte, trennten sich die normale und
die dunkle Materie voneinander wie in einem Butterfaß. Die normale, bald schon
leuchtende Materie war abgekühlt, indem sie ihre Energie abstrahlte. Beim Abkühlen
hatte sich die Bewegung der Helium- und Wasserstoffatome verlangsamt, und sie
waren in das Zentrum der Wolke gesunken, wo sie sich zu Sternen und Galaxien
verdichten konnten. Äonen später hatte sich dann eine Pfütze aus leuchtender
Materie gebildet, umgeben von einer schwarzen Wolke. - Dennis Overbye, Das Echo des Urknalls. München
1993
Wolke, schwarze (2)
Wolke, schwarze (3) Eine schwarze Wolke dehnt sidi aus und zieht sich wieder zusammen am Himmel, es sind Millionen und Millionen. Sie bilden Luftströme Wirbel kleine Trichter hier und dort. Die Ameisen fliehen erschrocken. Die Wolke wird immer schwärzer. Sie glauben mir Angst zu machen, ihr irrt euch. Los, sage ich, wenn ihr es auf mich abgesehen habt,
FRESST MICH WENN IHR DAZU FÄHIG SEID.
Was wollt ihr von mir? Schaut es gibt einen Toten neben dem Priestergraben, sie haben ihn eben aus dem Wasser gezogen, dorthin müßt ihr gehen. Der Metzger. Die Wolke füllt mir die Augen und die Ohren mit ihrem Brummen, ihrem Gebrumme. Ich atme und die Fliegen dringen zu Hunderten in Mund und Hals ein. Soll ich denn nicht mehr atmen können. Ich habe immer geatmet und atme solange ich dazu Lust habe, drum ist es besser ihr geht wenn ihr nicht aufgefressen werden wollt. Der Rundfunk ist stark gestört, die roten Lichter der Antennen von Santa Palomba sieht man nicht mehr. Den Flugzeugen die über diese Gegend fliegen könnte ein Unfall passieren. Zum Glück fliegen keine vorbei, sie haben recht, daß sie nicht vorbeifliegen.
Die Wolke bedeckt den Himmel bis zum Horizont ist alles schwarz. Ich sehe Schatten die sich auf der Wiese begegnen, sie eilen in alle Richtungen auseinander. Ich will wissen wohin sie gehen, wohin geht ihr. Auch der Pfarrer von Pavona ist ganz schwarz. Vielleicht bin auch ich schwarz aber ich sehe mich nicht. Schwärme von Fliegen fliegen vorbei wie Windstöße. Einer öffnet den Schirm, auch der ist schwarz.
Kalte Luftströmungen kommen plötzlich man weiß nicht woher. Die ersten Tropfen fallen in den Staub und zersprühen auf der glühenden Erde. Man hört ein Pfeifen in der Luft, ein Knistern, Blitze, etwas fallt vom Himmel, es regnet. Oder genauer
ES HAGELT.
Sacramento, es hat zu hageln angefangen. Dann
sind es also nicht die Fliegen, diese Wolke am Himmel. Es ist nicht das erste
Mal daß das passiert. Manchmal war der Hagel so groß wie Hühnereier und hat
alles zerstört, er hat auch die Ziegel der Dächer der Häuser zerschlagen. Er
hat die Traubenernte ruiniert, Autos beschädigt Straßenlampen umgelegt Vögel
im Flug getötet. Einmal hat der Hagel in der Nähe von Mondovi einen Ochsen erschlagen.
Ein andermal einen Elefanten in Düsseldorf, in Deutschland. Giuseppe, lieber
Freund, was hat ein Elefant in Düsseldorf zu tun? Was meinst du, daß er tat,
bestimmt nichts Böses. - Luigi Malerba, Salto mortale. Frankfurt am Main 1987
(zuerst 1968)
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