Wohnung, kuschelige  Hannelores Zwei-Zimmer-Wohnung am Breitenbachplatz war ganz und gar mit Fellen und weichen Stoffen ausgelegt gewesen, und auf der samtüberzogenen Doppelcouch lagen bunte Kissen. Die kleine üppige Brünette, kindliches Gesicht, weit auseinanderstehende Augen, hatte mit der dunkelsten, der tiefsten Stimme, die für eine Frau überhaupt denkbar war, munter drauflosgeschwatzt, Berliner Hochdeutsch mit bayerischen Untertönen.

»Ich will Ihnen was sagen. War der Karli hier, Sie würden's merken. An meinem Gesicht nämlich. Der Karli, wenn er weg war und zurückkommt, der schlägt mir sofort ein Veilchen. Warum? Erstens ist er eifersüchtig und denkt, ich hätt ihn inzwischen betrogen, womit er meistens recht hat. Zweitens kann ich mit einem blaugeschlagenen Auge nicht zur Arbeit gehn, und der Karli hat mich ein paar Tage für sich, sehn Sie.« Früher war Hannelore Krankenschwester gewesen. »Aber ich bitte dich«, hatte sie Katharina nach drei Wochen und dem vierten Cognac erklärt, »wie kommt man da zu Geld. Doch nicht, indem man mit armen Assistenzärzten schläft.«    - Richard Hey, Engelmacher & Co. München 1990

 

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