So scheint dies ein Anfang der Freundschaft zu sein, wie etwa die Freude am Sehen der Anfang der Liebe ist. Denn keiner liebt, wenn er sich nicht zuvor an der Gestalt gefreut hat; wer sich aber nur an der Gestalt freut, liebt darum noch nicht eher, sondern erst, wenn er den andern herbeisehnt, wenn dieser abwesend ist, und seine Gegenwart wünscht. So kann man auch nicht Freunde werden, wenn man nicht zuvor wohlgesinnt geworden ist, die Wohlgesinnten lieben aber darum noch nicht. Denn sie wünschen bloß denen das Gute, denen sie wohlgesinnt sind, aber mit ihnen zusammen handeln werden sie nicht, noch auch durch sie bemüht werden.
So könnte man metaphorisch die Wohlgesinntheit eine untätige Freundschaft
nennen. - (
eth
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