itzblatt Die hier reproduzierten Zeichnungen stammen aus einer Reihe von Bildern, die Ferenczi in einem ungarischen Witzblatt (Fidibusz) aufgefunden und in ihrer Brauchbarkeit zur Illustration der Traumtheorie erkannt hat. O. Rank hat das als »Traum der französischen Bonne« überschriebene Blatt bereits in seiner Arbeit über die Symbolschichtung im Wecktraum usw. verwertet.
Erst das letzte Bild, welches das Erwachen der Bonne infolge des Geschreis
des Kindes enthält, zeigt uns, daß die früheren sieben die Phasen eines Traumes
darstellen. Das erste Bild anerkennt den Reiz, der zum Erwachen führen sollte.
Der Knabe hat ein Bedürfnis geäußert und verlangt die entsprechende Hilfeleistung.
Der Traum vertauscht aber die Situation im Schlafzimmer
mit der eines Spazierganges. Im zweiten Bild hat sie den Knaben bereits an eine
Straßenecke gestellt, er uriniert, und - sie darf weiterschlafen.
Der Weckreiz hält aber an, ja er verstärkt sich; der Knabe, der sich nicht beachtet
findet, brüllt immer kräftiger. Je dringender er das Erwachen und die Hilfeleistung
seiner Bonne fordert, desto mehr steigert deren Traum seine Versicherung, daß
alles in Ordnung sei und daß sie nicht zu erwachen brauche. Er übersetzt dabei
den Weckreiz in die Dimensionen des Symbols. Der Wasserstrom, welchen der urinierende
Knabe liefert, wird immer mächtiger. Im vierten Bilde trägt er bereits einen
Kahn, dann eine Gondel, ein Segelschiff, endlich ein großes Dampfschiff! Der
Kampf zwischen dem eigensinnigen Schlafbedürfnis und dem unermüdlichen Weckreiz
ist hier in geistreichster Weise von einem mutwilligen
Künstler verbildlicht. - (
freud
)
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