indsohlen Rimbaud wird, wie Paul Verlaine ihn nannte, ein Mann mit Windsohlen. Er zieht mit einem neuen Freund durch England, bis dieser an Typhus stirbt. Er studiert Sprachen in Deutschland, Italien und Spanien, kehrt von Zeit zu Zeit zu seiner Mutter zurück, wird aber kein Gedicht mehr schreiben. Sein ganzes Werk ist unstet, geschrieben unter dem Einfluß von Absinth und Opium zwischen dem fünfzehnten und neunzehnten Lebensjahr. Er tritt in Harderwijk in die niederländische Kolonialarmee ein, reist mit dem Schiff nach Java, desertiert und kehrt auf einem britischen Schiff nach Frankreich zurück. Er wird Bauaufseher in Zypern und landet nach einer Zwischenstation in Aden zuerst in Ägypten, dann im heutigen Somalia, wo er erst mit Kaffee und Fellen, später auch mit Waffen und Sklaven handelt. Er lebt mit einem äthiopischen Mädchen zusammen, später mit einer Dienerin; als Geschäftsmann hat er wenig Fortune, genießt aber den Respekt seiner Umgebung. Sein Dichtertum ist eine vergessene Episode des Suffs.
Er bekommt eine Entzündung am Knie, die für Knochenkrebs
gehalten wird, und kehrt nach Frankreich zu seiner Familie zurück. Die geizige
Mutter ist krank geworden, seine Schwester Isabelle zeigt Einsicht und versorgt
ihn. Die Lähmungserscheinungen nehmen zu, ebenso die
Schmerzen, und er halluziniert unter dem Einfluß von Schlafmitteln, Fieber und
Mohntee. Seine Schwester bewirkt seine Bekehrung zum Glauben in den letzten
Wochen seines Rausches, und seine Mutter wird ihn in Charleville in allen Ehren
bestatten lassen. - A. J. Dunning,
Extreme.
Betrachtungen zum menschlichen Verhalten. Frankfurt am Main 1992
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