indschatten Die
Art und Weise, wie ein »pariserisches« Gespräch in Gang kommt und sich entfaltet,
besonders wenn es ins Allgemeine abgleitet, läßt mich dumm dasitzen; ich wüßte
weder, warum noch wie ich mich daran beteiligen sollte; ich fühle mich nur
in einer Unterhaltung zu zweit am Platz, wenn es um etwas Bestimmtes geht,
wo ich etwas Aufklärung oder ein paar Fakten beisteuern kann. Es hat mich manchmal
sehr verletzt zu bemerken, daß man mir, wenn ich versuche, an einem allgemeinen
Gespräch teilzunehmen oder eine Bemerkung anzubringen, einlach nicht zuhört
und weiterredet — ob es nun meiner Art zu sprechen an Selbstvertrauen fehlt
oder ob das, was ich zu sagen habe, bedeutungslos ist. Im Laufe der Zeit habe
ich aufgehört, mich daran zu stoßen, und ich höre den anderen zu, ohne daß es
mir gelingt, ihre Äußerungen so furchtbar erstaunlich zu finden: ich hocke vielmehr
in einer wohligen, ruhigen und stummen Zurückgezogenheit da, so wie man in der
Dunkelheit eines Kinosaals auf die erleuchtete Leinwand schaut, oder wie ein
Windschattenfahrer in einem Radlfahrerpulk. Man gibt nichts, bekommt,
ehrlich gesagt, wenig, das wenige dafür aber gratis.
- (
grac
)
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