Envoi
für William Carlos Williams, gestorben am
6. März 1963
In seinem letzten Jahr war er fast blind, heiter und sonderbar, vertrat
keine Ansichten, sah nicht in die Röhre, las keine Rezensionen, weder
Look noch Life.
Keine »repräsentative Figur«: Landarzt in Rutherford, New
Jersey. Keine Galadiners chez Kennedy: eine Holzveranda,
»mit einem Blaugrün bemalt, das mir, verwaschen, vergilbt,
besser gefällt als alle anderen Farben.«
Für die Stockholmer Akademie nicht ganz das Richtige, für
die Reporter unergiebig, für Look nicht blind genug, für
Life zu lebendig mit seinen achtzig Jahren, sah er
in seinem Hinterhof mehr als ganz New York über zwölf Kanäle: Hühner
und kranke Leute, das Licht und die Finsternis.
Nahm die Brille ab: »Die Pflaumen im Eisschrank so süß und
kalt« und »Der Schritt des Alten, der Dünger sammelt, ist
majestätischer als der von Hochwürden am Sonntag.«
Sah die Finsternis und das Licht, vergaß die Hühner nicht,
war genau und sonderbar heiter.
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