Wildwuchs Es liegt dort leichter Boden, Sand über Lehm, und außer Streu und Lehm und Brennholz ist wenig zu holen; so holt man dies und läßt das andere liegen und wachsen wie es will.

Hier hatten einmal Jungen einen kleinen Waldbrand entfacht - man kümmerte sich nicht um den Nachwuchs und ließ die Birken und Heidelbeeren sprießen; hier war vor Zeiten Lehm gegraben - nun wuchsen in den ausgewühlten Löchern die Rohrkolben und quakten die Grünröcke und nebenan, umrahmt von Ginster und Brombeergestrüpp, lag ein Acker mit kärglichem Hafer; auf der anderen Seite, verborgen hinter Haseln und Adlerfarn, schlief eine Wiese und neben ihr kämpfte eine andere um ihr Leben gegen Binsen und Glockenheiden; hier in der flachen Mulde eines Heidestücks, deren Rand düstere Wacholder und Stechpalmen bestanden, lebten Wollgräser und halb-meterdicke Polytrichumpolster und in den trügerischen schwarzen Lachen trieb der Wasserschlauch und hob seine bleichgelben Blüten in die Sonne; und dann wieder weitausladende Kiefern und weiße Birken, Buchen und blitzgetroffene wipfeldürre Eichen - und das alles wuchs, wie's ihm gefiel; wurde ein Buschstück gefällt oder eine Wiese nicht mehr gepflegt, so konnte die Natur dort selber bauen. - Gustav Sack, Ein verbummelter Student. Stuttgart 1986 (zuerst 1918)

Wachsen Naturbelassen

Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 

Unterbegriffe

VB

 

Synonyme