iederbelebung    Als es spät ward, kamen sechs große Männer und brachten eine Totenlade hereingetragen. Da sprach er 'ha ha, das ist gewiß mein Vetterchen, das erst vor ein paar Tagen gestorben ist, winkte mit dem Finger und rief 'komm Vetterchen, komm!' Sie stellten den Sarg auf die Erde, er aber ging hinzu und nahm den Deckel ab: da lag ein toter Mann darin. Er fühlte ihm ans Gesicht, aber es war kalt wie Eis. 'Wart,' sprach er, 'ich will dich ein bißchen wärmen,' ging ans Feuer, wärmte seine Hand und legte sie ihm aufs Gesicht, aber der Tote blieb kalt. Nun nahm er ihn heraus, setzte sich ans Feuer und legte ihn auf seinen Schoß, und rieb ihm die Arme, damit das Blut wieder in Bewegung kommen sollte. Als auch das nichts helfen wollte, fiel ihm ein 'wenn zwei zusammen im Bett liegen, so wärmen sie sich,' brachte ihn ins Bett, deckte ihn zu und legte sich neben ihn. Über ein Weilchen ward auch der Tote warm und fing an sich zu regen. Da sprach der Junge 'siehst du, Vetterchen, hätt ich dich nicht gewärmt!' Der Tote aber hub an und rief 'jetzt will ich dich erwürgen.' 'Was,' sagte er, 'ist das mein Dank? gleich sollst du wieder in deinen Sarg,' hub ihn auf, warf ihn hinein und machte den Deckel zu; da kamen die sechs Männer, und trugen ihn wieder fort.    - (grim)

Wiederbelebung (2) Der alte d'Arnoncour hatte mit einer Dirne einen Vertrag über 1200 Livres Rente geschlossen, der gültig sein sollte, solange sie ihn liebte. Unbesonnenerweise trennte sie sich von ihm und schloß Freundschaft mit einem jungen Mann, der, nachdem er den Vertrag gesehen hatte, sich in den Kopf setzte, ihn wieder zum Leben zu erwecken. Folglich verlangte sie den seit der letzten Zahlung fälligen vierteljährlichen Anteil, indem sie d'Arnoncour, verbrieft und versiegelt, zu verstehen gab, daß sie ihn immer noch liebe. - (cham)

Wiederbelebung (3) Monsieur Traum begegnet eines Tages auf seinem Morgenspaziergang der Dichterin Louise Bottu. Sie ist völlig schief und zittrig. Doch kaum hat sie Monsieur Traum erkannt, lächelt sie wie ein kleines Mädchen, und das seit Ewigkeiten unterbrochene Gespräch der beiden ist das gleiche wie früher. So erfährt er, daß Louise Bottu einen neuen Gedichtband veröffentlichen wird. Sie spricht davon wie von ihrer Erstkommunion, in pathetischen Tönen. Es dreht sich alles um Sonnenaufgänge, blaue Vögel, Blumen und Liebesgetändel. Und während sie davon spricht, bekommt sie Farbe, vergißt zu zittern, richtet sich auf, blickt um sich, kurz sie wird wieder lebendig!

Und Monsieur Traum denkt auf dem Heimweg oh, diese Frauen überraschen uns immer wieder!   - (rp2)

Wiederbelebung (4)  Sie gingen rund um die Erde, bis sie an den alten Riesen kamen, an dessen Schultern sie hinunter klimmten. Er schien vom Schlage gelähmt, und konnte kein Glied rühren. Gold legte ihm eine Münze in den Mund, und der Blumengärtner schob eine Schüssel unter seine Lenden. Fabel berührte ihm die Augen, und goß das Gefäß auf seiner Stirn aus. So wie das Wasser über das Auge in den Mund und herunter über ihn in die Schüssel floß, zuckte ein Blitz des Lebens ihm in allen Muskeln. Er schlug die Augen auf und hob sich rüstig empor. Fabel sprang zu ihren Begleitern auf die steigende Erde, und bot ihm freundlich guten Morgen. Bist du wieder da, liebliches Kind? sagte der Alte; habe ich doch immer von dir geträumt. Ich dachte immer, du würdest erscheinen, ehe mir die Erde und die Augen zu schwer würden. Ich habe wohl lange geschlafen. Die Erde ist wieder leicht, wie sie es irnmer den Guten war, sagte Fabel. Die alten Zeiten kehren zurück. In Kurzem bist du wieder unter alten Bekannten. Ich will dir fröliche Tage spinnen, und an einem Gehülfen soll es auch nicht fehlen, damit du zuweilen an unsern Freuden Theil nehmen, und im Arm einer Freundinn Jugend und Stärke einathmen kannst.   - Novalis, Heinrich von Ofterdingen (Klingsohrs Märchen)

Wiederbelebung (5)

- Bernard Montorgueil

Wiederbelebung (6)

Wiederbelebung (7)  Wiederauflebende Tote bedeuten Aufregungen und Verluste. Denn angenommen den Fall, sie würden wieder lebendig, was für ein Durcheinander erwüchse daraus. Wie sich denken läßt, werden sie ihr Eigentum zurückfordern, und dadurch entstehen Verluste.   - (art)

Wiederbelebung (8)  «Wie wär's mit Arschlecken?» schlage ich vor.

O nein, das ist das einzige, wovon es keine Bilder geben wird, sagt Ann. Natürlich sind wir sofort entschlossen, gerade davon Bilder zu kriegen. Sid und Ernest schnap­pen sie sich ... ich drehe ihr meinen Arsch zu, und sie reibt ihre Nase an ihm. Sie wehrt sich wie der Teufel, aber sie ist so besoffen, wie wir ausgefickt sind. Ich spüre ihre Nase an meinem Loch, dann höre ich einen Klaps - Sid schlägt ihr mit der Hand auf den Arsch.

«Küß ihn», sagt er, «oder du kannst deinem Mann morgen einen Hintern voller Blasen zeigen ...»

Ann tut es schließlich. Sie preßt ihre Lippen dagegen und ihre Zunge schießt heraus. Sie sträubt sich immer noch, aber ein gelegentlicher Schlag auf den Hintern hält sie bei der Stange. Zum Schluß fängt sie zu saugen an ... sie legt ihre Arme um meine Hüften und beginnt an Jean Jeudis Hals zu ziehen.

Vor fünf Minuten war ich sicher, daß ich nie wieder einen Steifen haben würde, aber als ich ihre Zunge in mein Loch schlüpfen spüre und sie auf ihre lose Art sau­gen höre, stellt sich Johnny doch wieder auf. Diese Wie­derbelebung ist ein solches Wunder, daß Sid und Ernest es auch probieren wollen. Also muß sie beiden ein extra­langes Arschlecken gewähren, während sie versuchen, sich allmählich wieder in Form zu bringen. Ernest möchte eine Flasche Wein in sein Loch geschüttet haben und ihn Ann wieder heraussaugen lassen, aber Sid redet ihm das wieder aus ... Ann ist jetzt so sternhagelvoll, daß sie uns umkippt, wenn wir ihr noch viel mehr geben. Aber sie behauptet steif und fest, sie wäre nicht betrunken ... um es zu beweisen, trinkt sie noch zwei Gläser kurz hin­tereinander. Sie will, daß ich sie ficke, und da ich das auch will, springe ich auf sie, nachdem sie mir noch ein wenig den Arsch geleckt hat, und schiebe meinen Schwanz in sie. Himmel, ist das ein tiefes, heißes Loch, das sie da hat! Das Haar rundherum muß dazu da sein, daß du dich daran herausziehen kannst, falls du hinein­fällst ... aber Johnny findet es herrlich ... er kommt fast sofort, nachdem er drin ist. - (opus)

Wiederbelebung (9)  Ella Runciter lag ausgestreckt, umgeben von Eisdunst, mit geschlossenen Augen in ihrem durchsichtigen Sarg, die Hände starr an ihr regloses Gesicht gedrückt. Runciter hatte seine Frau vor drei Jahren zum letzten Mal gesehen und natürlich hatte sie sich nicht verändert. Sie würde sich jetzt auch nicht mehr verändern, zumindest nicht so, dass es äußerlich sichtbar würde. Doch mit jeder Wiederbelebung zu aktivem Halbleben, bei jeder noch so kurzen Rückkehr zu zerebraler Aktivität, starb Ella etwas mehr. In der ihr noch verbleibenden Zeit wurde ihr Pulsschlag immer schwächer.
Runciter wusste das und deshalb hatte er sich auch nicht getraut, sie öfter auf Touren zu bringen. Er sagte sich, dass es eine Sünde wäre, sie allzu häufig zu aktivieren - weil sie das dem endgültigen Untergang immer näher brachte..  - (ubik)


Tote

 


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