etterumschlag
Sie vertraute fest darauf, daß sie noch hundert Jahre lang
leben würde. Dennoch war sie während dieses Winters ihrer Umgebung so überdrüssig,
so zornig mit ihr gewesen, daß sie sich, um ihr zu entfliehen und sie zu bestrafen,
gewünscht hatte zu sterben. Doch als das Wetter umschlug, war auch ihr Gemütszustand
umgeschlagen. Es wäre besser, dachte sie, wenn die anderen alle stürben. Frei
von ihnen, und allein, würde sie über die grüne Erde wandeln, Veilchen pflücken
und den Kiebitzen zusehen, wie sie niedrig über die Felder schaukelten; sie
würde Steine übers Wasser hüpfen lassen und ungestört in den Bächen und im Meere
baden. Die Vision dieser glückseligen Welt war so lebendig gewesen in ihr, daß
es sie jetzt sehr überraschte, ihren Vater im Nebenraum mit Peter schelten zu
hören und zu erkennen, daß sie beide noch vorhanden waren. - Tania Blixen, Wintergeschichten, Reinbek bei Hamburg 1989
|
||
|
||