ert   Da liegt uns zunächst die unleugbare Thatsache vor, daß, dem natürlichen Bewußtseyn gemäß, der Mensch nicht bloß für seine Person den Tod mehr als alles Andere fürchtet, sondern auch über den der Seinigen heftig weint, und zwar offenbar nicht egoistisch über seinen eigenen Verlust, sondern aus Mitleid, über das große Unglück, das Jene betroffen; daher er auch Den, welcher in solchem Falle nicht weint und keine Betrübniß zeigt, als hartherzig und lieblos tadelt. Diesem geht parallel, daß die Rachsucht, in ihren höchsten Graden, den Tod des Gegners sucht, als das größte Uebel, das sich verhängen läßt. - Meinungen wechseln nach Zeit und Ort: aber die Stimme der Natur bleibt sich stets und überall gleich, ist daher vor Allem zu beachten. Sie scheint nun hier deutlich auszusagen, daß der Tod ein großes Uebel sei. In der Sprache der Natur bedeutet Tod Vernichtung. Und daß es mit dem Tode Ernst sei, ließe sich schon daraus abnehmen, daß es mit dem Leben, wie Jeder weiß, kein Spaaß ist. Wir müssen wohl nichts Besseres, als diese Beiden, werth seyn. - (wv)

Wert (2)   30.5.1660 - Machte den ganzen Vormittag meine Abrechnung, wobei ich ausrechnete, daß ich jetzt 80 Pfund wert bin, worüber ich mich von Herzen freute und Gott dankte.  - (pep)

Wert (3) 3.6.1660 - Vormittags bei der Predigt; nach dem Mittagessen in meine Kabine, um meine Abrechnungen zu machen, und stelle fest, daß ich beinahe 100 Pfund wert bin, wofür ich dem allmächtigen Gott danke; es ist mehr, als ich mir so bald erhoffte, da ich nicht ganze 25 Pfund wert war. - (pep)

Wert (4)  30.11.1662 Tag des Herrn   - Sir W. Penn besucht, der noch bettlägerig ist. Von dort nach Hause und zum Abendessen, und dann, kalt, wie es ist, in mein Büro, um meine monatlichen Abrechnungen zu machen, und ich stelle fest, daß ich durch die Einrichtung meines Hauses diesen Monat dafür und für die Küche 50 Pfund ausgegeben habe, so daß ich jetzt nur 600 Pfund oder so wert bin. Als das erledigt war und ich mich für morgen für den Herzog vorbereitet hatte, ging ich nach Hause und an die Gebete und zu Bett. - (pep)

Wert (5)  Aber außer dem, daß es zweifelhaft ist, ob er dieses Gedicht, den Faust,  je vollendet, so können Sie sich darauf verlassen, daß er es Ihnen, der vorhergehenden Verhältnisse und von Ihnen aufgeopferten Summen ungeachtet, nicht wohlfeiler verkaufen wird als irgendeinem andern Verleger, und seine Forderungen werden groß sein. Es ist, um es geradeheraus zu sagen, kein guter Handel mit Goethe zu treffen, weil er seinen Wert ganz kennt und sich selbst hoch taxiert und auf das Glück des Buchhandels, davon er überhaupt nur eine vage Idee hat, keine Rücksicht nimmt. Liberalität gegen seine Verleger ist seine Sache nicht. - Schiller an Cotta, 18.5.1802, nach (goe)

Wert (6)  Vielleicht war Voltaire der Meinung, das Menschengeschlecht sei keiner tieferen Untersuchung von Seelenzuständen wert; wahrscheinlich hat er sich nicht getäuscht.  - Jorge Luis Borges, Vorwort zu: Voltaire, Mikromegas. (Bibliothek von Babel 28) Stuttgart 1984
 
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