erke, eheliche Keiner soll sich ehelicher Werke gebrauchen, wann er hungrig ist, oder gar satt von Speis und Trank, auch nicht so er vom Bad gehet, oder nicht verdauet hat, oder den Bauchfluß gehabt, oder ihm zur Ader gelassen, oder sonst eine schwere Arbeit vollbracht hat.
Auch soll man nach solchem Werk vermeiden die Aderlässe, viel Arbeiten und Schwitzen im Bade, sondern soll gespeiset werden mit Speisen, die Kraft bringen, als Eidotter, die Leber von den Hennen, junge Rebhühner, guter alter Wein und anders dergleichen. Auch soll man bei sich tragen etliche wohlriechende Spezerei und schlafen so viel als man kann.
Welcher aber sich übernötet mit solchem Werk, dem verletzt es fast die Augen,
schwächt den Leib und nimmt die Begierde zum Essen. Darum die, welche mager
sind, sollen sich hüten vor Unkeusch-heit als vor ihrem Feind, denn so sie es
viel treiben, fallen sie in Lahme der Glieder. Desgleichen den Schwachen, die
erst von Krankheiten aufstehen, bringet die vielfältige Unlauterkeit großen
Schaden am Geäder, zerbricht die Kraft, zerstöret den Leib, macht ihn schwach
und desto bälder alt. Aber mäßig solch Werk begangen, bekommt es gut dem beschwerten
Leib, Haupt und Vernunft und verhütet etliche Krankheiten. Albertus spricht,
das eheliche Werk am Morgen vollbracht, bringe Kinder eines subtileren Verstandes
und besserer Complexion, denn zu anderer Zeit. - (
kal
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