Weltenentstehung   Die Welten entstehen auf folgende Weise: Nach Maßgabe der Ablösung von dem Unendlichen bewegen sich zahlreiche Körper von mannigfachster Gestaltung in den großen leeren Raum hinein, die zusammengeballt einen einzigen großen Wirbel ausmachen, durch den sie, gegeneinander stoßend und mannigfach im Kreise sich umschwingend, in der Weise gesondert werden, daß sich das Gleiche zum Gleichen gesellt. Wenn sie nun nach hergestelltem Gleichgewicht sich wegen der Menge nicht mehr im Kreise umschwingen können, entweichen die feineren (leichteren) in der Richtung nach dem äußeren Leeren, als wären sie durchgesiebt, die übrigen bleiben beisammen, halten, sich miteinander verflechtend, die gleiche Bahn ein und bilden so die erste kugelförmige Massengestaltung. Diese sondert von sich gleichsam eine Haut aus, die in sich Körper mannigfacher Art einschließt; wenn diese vermöge des Gegendruckes der Mitte in Umschwung gesetzt werden, verdünnt sich die umhüllende Haut, indem immer die weiter sich anschließenden Teile gemäß der Berührung mit dem Wirbel zusammenfließen. Und so ist die Erde entstanden, indem die nach der Mitte geführten Teile beisammen blieben. Die hautartige Umhüllung selbst hinwiederum verstärkt sich durch den Hinzutritt der ausgesonderten Körper, und im Wirbel sich umdrehend nimmt sie alles, womit sie in Berührung kommt, für sich in Beschlag. Von diesen verflechten sich einige untereinander und bilden ein zusammengehöriges Ganzes, das, anfangs feucht und lehmartig, allmählich abtrocknend und durch die Drehung des Ganzen in Umschwung gehalten, sich schließlich entzündet und die Sternenwelt bildet.   - Leukippos, nach (diol)
 
 

Welten Entstehen Kosmogonie

 

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