Welt, vierte  Alle bliesen gemeinsam, und bald reichte das Schilf bis an das Himmelsgewölbe, das über der dritten Welt war. Ein mächtiger Halm war das, der da bis in die Unendlichkeit zu reichen schien. Darauf versuchte Erster Mann von innen her durch das Schilfrohr zu blasen, aber es gelang ihm nicht. Da schickte er den Specht hinein, damit dieser eine Öffnung schaffe. Bald kam der Specht zurück und verkündete, daß man oben bereits den Himmel sehen könne. Da kletterten Erster Mann, Erste Frau, Großer Wassergeborener Coyote, Erster Zorn, Türkis, Frau der weißen Muscheln und alle anderen hinauf in die vierte Welt, die sie durch ein männliches Schilfrohr betraten, während die gelbe Welt vom Wasserungeheuer verschlungen wurde.

Als Erster Mann die vierte Welt erreichte, sah er, daß sie klein und völlig weiß war. Immer mehr Geschöpfe kamen durch das männliche Schilf auf die vierte Welt. Schließlich kam der Truthahn als letzter durch das Rohr. Schaumbedeckt kroch er hervor, denn gleich hinter ihm kam das Wasser. Noch heute trägt er die Schaumspritzer auf seinem Federkleide. Gleich darauf erschien der Große Büffel, das Ungeheuer, dem die Gewässer untertan waren, steckte seinen Kopf durch das Loch im Schilfrohr und blickte um sich. Blitze zuckten von seinen mächtigen Hörnern, und das zottige Fell schwamm überall im Wasser.   - Navajo-Mythos, nach: Nordamerikanische Indianermärchen. Hg. Gustav A. Konitzky. Düsseldorf, Köln 1982 (Diederichs, Märchen der Weltliteratur)

 

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