Welt, eigene  »Das meine ich nicht. Verstehen Sie, Larry, es gibt viele Welten. Alle Arten von Welten. Millionen und Abermillionen. So viele Welten, wie es Menschen gibt. Jeder Mensch hat seine eigene Welt, Larry, seine eigene, persönliche Welt. Eine Welt, die für ihn existiert, für sein Glück.« Bescheiden senkte sie den Blick. »Das hier ist zufällig meine Welt.«

Larry überlegte. »Sehr interessant, aber was ist mit den anderen Menschen? Beispielsweise mit mir?«

»Sie existieren selbstverständlich für mein Glück; darüber spreche ich ja gerade.« Der Druck ihrer kleinen Hand verstärkte sich. »Sobald ich Sie sah, wußte ich, daß Sie der Richtige sind. Ich habe schon seit mehreren Tagen darüber nachgedacht. Es ist Zeit, daß er mir begegnet. Der Mann für mich. Der Mann, der mir zum Heiraten bestimmt ist - damit mein Glück vollkommen sein kann.«

»Hey!« rief Larry aus und wich zurück.

»Was ist los?«

»Was ist mit mir?« fragte Larry. »Das ist nicht fair! Zählt denn mein Glück nicht?«

»Doch ... aber nicht hier, nicht in dieser Welt.« Sie gestikulierte unbestimmt. »Sie haben irgendwo anders eine Welt, eine eigene Welt; in dieser Welt sind Sie lediglich ein Teil meines Lebens. Sie sind nicht ganz echt. Ich bin die einzige in dieser Welt, die ganz echt ist. All die anderen sind meinetwegen hier. Sie sind nur - nur teilweise echt.«

»Ich verstehe.« Larry lehnte sich langsam zurück und rieb sich das Kinn. »Dann existiere ich also irgendwie in vielen verschiedenen Welten. Ein bißchen hier, ein bißchen dort, je nachdem, wo ich gebraucht werde. Wie jetzt, zum Beispiel, in dieser Welt. Ich bin fünfundzwanzig Jahre umhergeirrt, damit ich genau dann auftauchen konnte, als Sie mich brauchten.«

»Richtig.« Allisons Augen tanzten fröhlich. »Sie haben es erfaßt.«  - Philip K. Dick, Die Welt, die sie wollte. In: P.K.D., Variante zwei. Zürich 1995

 

Welt Eigentum

 

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