Weiberkrankheiten   Gegen weibliche Krankheiten helfen die Häute, worin die Schafe ihr Junges zur Welt bringen, wie ich bei den Ziegen erzählt habe, desgleichen Schafmist. Räuchern mit Heuschrecken hebt besonders bei den Weibern die Strangurie. Wenn eine Frau, nachdem sie schwanger geworden, zuweilen Hahnenhoden ißt, soll sie Knaben gebären. Einnehmen von Stachelschweinasche hält die Leibesfrucht in der Gebärmutter, Trinken von Hundemilch zeitigt sie, die Haut von der Nachgeburt der Hunde befördert die Entbindung, wenn sie die Erde noch nicht berührt hat. Die Lenden der Kreißenden stärkt das Trinken von Milch; in Regenwasser verteilter Mäusekot bewirkt, daß sich nach der Entbindung die Brüste mit Milch anfüllen. Weiber, welche sich mit einem Gemisch von Igelasche und Öl einreihen, abortieren nicht; sie gebären leichter, wenn sie vorher Gänsekot mit zwei Bechern Wasser oder das aus der Gebärmutter eines Wiesels durch das Geburtsglied fließende Wasser trinken. Auflegen von Regenwürmern stillt die Schmerzen in den Nerven des Nackens und der Schulterblätter; um die Nachgeburt auszutreiben, läßt man sie in Rosinenwein nehmen; für sich aufgelegt, zeitigen sie die Eitergeschwüre der Brüste, öffnen, entleeren und vernarben sie; in Met genommen, befördern sie die Sekretion der Milch. Die hie und da sich findenden kleinen Würmer halten die Frucht an, wenn man dieselben an den Hals bindet, doch muß man sie, wenn die Zeit des Gebarens eintritt, wieder abbinden, weil sie sonst hindernd wirken; auch ist dahin zu sehen, daß sie die Erde nicht berühren. Damit eine Frau empfange, gibt man ihr fünf bis sieben solcher Würmer in einem Tranke ein oder legt Schnecken mit Safran auf. Das Essen von Schnecken befördert die Entbindung; mit Stärkemehl und Traganth aufgelegt, hemmen sie die Blutflüsse. Ihr Genuß reinigt auch; setzt man noch Hirschmark, ein Denar schwer, auf eine Schnecke, und Zyperwurzel hinzu, so nimmt die verkehrt liegende Gebärmutter ihre natürliche Lage wieder ein. Aus den Gehäusen genommen und mit Rosenöl abgerieben, verteilen sie die Blähungen in der Gebärmutter; hierzu bedient man sich aber besonders der astypaläischen Schnecken. Eine andere Behandlung besteht darin, daß man den Unterleib erst mit Irissaft einreibt und dann mit einem Gemisch von zwei afrikanischen Schnecken, drei Fingern voll Foenum graecum und vier Löffeln voll Honig belegt. Die hier und da vorkommenden kleinen langen weißen Schnecken trocknet man auf Ziegelsteinen an der Sonne, stößt sie, vermengt sie mit gleichen Teilen Bohnenmehl und gebraucht dies Mittel zur Erlangung einer weißen und glatten Haut. Gegen das Jucken der Haut helfen die kleinen breiten Schnecken mit Polenta. Wenn eine Schwangere über eine Viper oder eine Amphisbaena, wenn diese auch tot ist, schreitet, abortiert sie; wenn sie aber ein solches Tier, sei es lebend oder tot, in einer Büchse bei sich trägt, so kann sie ohne Nachteil darüber hingehen, und wenn sie dasselbe, lebend oder tot, aufbewahrt, entbindet sie leichter. Merkwürdig ist, daß, wenn eine Schwangere über eine nicht aufbewahrte Schlange geschritten ist, es ihr doch nicht schadet, wenn sie gleich darauf über eine aufbewahrte hingeht. Räuchern mit alter Schlangenhaut befördert die Menstruation.  - (pli)
 

Weiblichkeit Krankheit

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