Wechselbeziehungen  Der Kreis um Bataille stand in intensiver Wechselbeziehung mit Breton und den von ihm abhängigen Surrealisten, eine Wechselbeziehung, die sich allerdings primär in theoretischen Gefechten und im beleidigenden Pamphlet äußerte. Im Zweiten Surrealistischen Manifest von 1929 (veröffentlicht 1930) hatte Breton Bataille mit Vehemenz beschimpft. Bataille schlug schon 1930 zurück mit «Un cadavre», ein Pamphlet gegen Breton, zu dem nicht nur er und Leiris Texte beisteuerten, sondern auch die von Breton ausgeschlossenen oder aber von ihm abgefallenen Surrealisten, darunter Queneau, Vitrac und Prévert. Während Breton seine dezimierten Getreuen in einer «Association» zu binden versuchte, residierte Bataille im «Cercle Communiste Démocratique» (1931-1934), einer antistalinistischen Gruppe von Intellektuellen, die die Zeitschrift «La Critique Sociale» herausgab. Bataille lieferte für diese Zeitschrift ausführliche Studien, so «La Structure psychologique du Fascisme» und, in Zusammenarbeit mit Queneau, «La Critique des Fondements de la Dialectique Hegelienne». Nachdem sich Breton endgültig von der Kommunistischen Partei Frankreichs getrennt hatte, kam es 1935 zu einer Versöhnung und kurzfristigen Kollaboration zwischen Bataille und Breton. Beide Intellektuellenzirkel vereinigten sich in der politischen antifaschistischen Gruppe «Contre-Attaque», die sich allerdings schon im selben Jahr wieder auflöste.  - Katrin Sello, Nachwort zu: Carl Einstein, Die Fabrikation der Fiktionen (Eine Verteidigung des Wirklichen). Reinbek bei Hamburg 1973 (dnb 17, entst. ca. 1930)
 
 

Beziehung Gruppendynamik

 

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