Wasser, reines    während das nunmehr geordnete Wasser langsam, gemessen , weihevoll, würdig die Möbiusschleife wieder hinanstieg, schritt, umstrahlt von der funkelnden Krempe, die, als ob alles Licht der Halle sich um das Schöpferhaupt versammle, immer gebieterischer zu leuchten begann, der Erträumer des Werks zu einem Becken am unteren Ende des Umwandlungstriebwerks, in dessen transparentem Rohr langsam das reine Wasser nahte, und dieses Mal mit eigenen Händen einen Hahn zum Grund des Beckens auftuend, sprach Moritz Cornelius Asher II. die Worte, die zugleich in flammend schwarzen Lettern an der Wand erschienen:

ES WERDE ORDNUNG!
ES WERDE REINHEIT!
DIE WAHRE ÄRA DES ALLS BEGINNT!

Und dieweil auf dem Grund des Beckens das Endprodukt zu erscheinen begann und das Tosen im Ordnungskessel in Orgelgedröhn hinüberschwoll, sprach er, im gleißenden Strahlenkranz und die eine Hand zum Zenit erhoben, indes die andre ins Becken zeigte, mit schlichter, wie Selbstverständliches referierender Stimme, es sei der Mikromechanik gelungen, ohne den geringsten Zusatz, nur durch dessen eigenes Sich-Ordnen zu klaren berechenbaren Verhältnissen, bislang als rein angesehenes Wasser zu absoluter Reinheit zu läutern, zum eigensten Wesen seiner selbst: frei -

(und im Becken erhob sich, stoßweis quellend und durchdringenden Modergeruch ausdünstend, eine graue, schleimige Brühe)

frei von jeglicher Fremdbestimmung, für menschlichen Genuß und menschliche Nutzung vollkommen unbrauchbar zu sein.  - Franz Fühmann, Das Denkmal. In: F. F., Saiäns-fiktschen. Darmstadt und Neuwied  1986

Reinheit Wasser

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