anderer,
müder Eines schönen Sommertages, als Trurl gerade damit
beschäftigt war, den Kyberberitzenbusch in seinem Garten zu beschneiden, erblickte
er einen des Weges daherkommenden Roboter, der so elend und abgerissen aussah,
daß sein Anblick Mitleid und Entsetzen zugleich einflößte. Arme und Beine dieses
Unglücklichen waren notdürftig aus rostigem Ofenrohr geschustert und wurden
durch ein Gewirr von Bindfäden zusammengehalten. Anstelle des Kopfes saß auf
seinen Schultern ein löchriger Kochtopf, in dem sein Gehirn oder was davon übrig
geblieben war dröhnend und funkensprühend zu arbeiten versuchte. Das Genick
war provisorisch durch ein Stück Zaunlatte verstärkt, im weit geöffneten Bauch
wurden die glühenden Elektronenröhren so durcheinandergeschüttelt, daß er seine
hervorquellenden elektrischen Eingeweide mit der einen Hand zurückpressen mußte,
während die andere Hand unablässig damit beschäftigt war, lose Schrauben wieder
festzuziehen. Just in dem Moment, als er an der Pforte zu Trurls Behausung vorbeihumpelte,
brannten ihm vier Sicherungen auf einmal durch, so daß er vor den Augen des
Konstrukteurs in einer stinkenden Rauchwolke schmelzender Isolatoren zusammenbrach.
Dieser griff von Mitleid gepackt sogleich nach Schraubenzieher, Zange und Isolierband
und eilte dem armen Wanderer zu Hilfe, der ein ums andere Mal unter entsetzlichem
Kreischen und Knirschen
in Ohnmacht fiel, weil sein Getriebe völlig asynchron
arbeitete. Schließlich gelang es Trurl jedoch, ihn halbwegs zu Bewußtsein zu
bringen; dann führte er ihn in sein Wohnzimmer und schloß ihn an eine starke
Batterie an, woran er sich gierig auflud. - Stanislaw Lem, Altruizin. In: Phantastische Welten, Hg.
Franz
Rottensteiner. Frankfurt am Main 1984 (Phantastische Bibliothek 137)
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