alhall,
aztekische In den Himmel, das Haus der Sonne, gingen die im
Kriege Gefallenen, die entweder gleich auf dem Schlachtfelde dahingerafft wurden,
und, vom Schicksal ereilt, ihren Geist aufgaben, oder die heimgebracht wurden,
um später geopfert zu werden, sei es auf dem runden Stein im Kampfopfer, sei
es, daß sie ins Feuer geworfen oder erstochen wurden auf dem Kugelkaktus, im
Kampfe oder mit Kienspänen umbunden; — alle diese gingen zum Hause der Sonne,
und es heißt, daß sie dort in einer Art Steppe wohnten. Wenn die Sonne kam,
empfingen sie sie mit dem Kriegsruf, rasselten ihr mit ihren Schneckengehäusen
entgegen und schlugen an ihre Schilde. Der, dessen Schild an zwei oder drei
Stellen von Pfeilen durchbohrt war, konnte durch die Löcher die Sonne erblicken;
aber wessen Schild nirgends durchlöchert war, konnte ihr nicht ins Antlitz sehen.
Da, wo die toten Krieger wohnten, gab es wilde Agaven, Dorngewächse und Dornakazienhaine;
und alle Opfergaben, die man ihnen brachte, können sie sehen, zu ihnen können
sie gelangen. - Nachdem sie so vier Jahre zugebracht hatten, verwandelten
sie sich in Vögel mit glänzendem Gefieder: in Kolibris, Blumenvögel und gelbe
Vögel mit schwarzer Grube um die Augen, ferner in weiße Kreide- und Daunenfederschmetterlinge
und trinkschalengroße Schmetterlinge, um dort im Himmel den Honig der Blüten
zu saugen. - Märchen aus Mexiko. Hg. Felix Karlinger und Maria Antonia Espadinha.
Düsseldorf Köln 1991 (Diederichs, Die Märchen der Weltliteratur)
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