Wald, deutscher Nichts weiter... der Kremser hält an, wir sind da!... ich glaubte, daß wir nie ankommen würden... ich kenne die tropischen Wälder, wer kennt sie heute nicht, alle Welt reist, man kann niemanden mehr erstaunen... damals hatte man einen Tropenhelm, und damit basta... Brazzaville war sozusagen noch ein Vetter... die Wasserfälle des Kongo füllen heute höchstens noch ein Wochenende aus... damals hatte man den Eindruck, für immer im feuchten Schatten, im Gewirr der Lianen, Wurzeln, Schlangentümpel eingeschlossen zu sein... da oben dagegen ist der Schatten ganz trocken... und gelb... der Nadel-Teppich ... alles in allem ein zu schöner, zu prächtiger Wald... auch der See zu lauter, zu blau... alles das so poetisch, sozusagen, symphonisch, tief grauenhaft, so ganz deutsch... dem werden Sie sich nicht entziehen können, niemals... ich glaube nicht, daß Sie je dorthin kommen werden!... weder zum Kongo noch nach Preußen!... der Vorzug dieses ungeheuren Nadelteppichs war es, daß er da den Lärm dämpfte, man hörte das Bombenbacchanal in Berlin nicht mehr... das Wasser des Sees zitterte ein bißchen... die Ufer... sogar das Schilf schwankte...   - Louis-Ferdinand Céline, Norden. Reinbek bei Hamburg 2007 (zuerst 1964)
 

Deuutsche Wald

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