ahrnehmung, übersinnliche  Ich nehme an, daß der Leser mit dem Gedanken der außersinnlichen Wahrnehmung vertraut ist und weiß, was die vier Punkte, die sie umfaßt, nämlich Telepathie, Hellsehen, Vorauswissen und Psychokinese, bedeuten. Diese irritierenden Erscheinungen scheinen allen unseren herkömmlichen wissenschaftlichen Vorstellungen zu widerstreiten. Wie gern würden wir sie diskreditieren! Leider sind aber statistisch die Beweise für sie überwältigend, mindestens für die Telepathie. Es ist sehr schwierig, seine Vorstellungen in der Weise neu zu ordnen, daß sie mit den neuen Fakten in Einklang zu bringen sind. Hat man diese neuen Fakten erst einmal akzeptiert, scheint es nicht mehr weit bis zum Glauben an Gespenster und Kobolde. Daß unsere Körper sich einfach entsprechend den bekannten physikalischen Gesetzen, nebst einigen noch nicht entdeckten, aber ähnlichen, bewegen, diese Vorstellung wäre unter den ersten, von denen wir Abschied nehmen müßten.

In meinen Augen ist dieses Argument ziemlich gewichtig. Es läßt sich darauf antworten, daß augenscheinlich viele wissenschaftliche Theorien in der Praxis brauchbar bleiben, ungeachtet dessen, daß sie mit dem Faktum der außersinnlichen Wahrnehmung konfligieren; daß man tatsächlich sehr gut fährt, wenn man es einfach vergißt. Das ist ein ziemlich schwacher Trost, und es bleibt zu befürchten, daß das Denken selbst genau die Art Phänomen ist, bei der außersinnliche Wahrnehmung möglicherweise von besonderer Relevanz ist. - Alan Turing, Maschinelle Rechner und Intelligenz, nach: Einsicht ins Ich. Fantasien und Reflexionen über Selbst und Seele.  Hg. Douglas R. Hofstadter und Daniel C. Dennett.  München 1992

Wahrnehmung, übersinnliche (2)

Wahrnehmung, übersinnliche (3)
 
 

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