ährung,
hübsche Renevilliers hat immer das schöne Geschlecht geliebt, allerdings
zu seinem eigenen Vorteil. Er war groß und sah gut aus und umarmte eine Obsthändlerin
für seinen Nachtisch, eine Metzgersfrau für sein Fleisch und eine Getreidehändlerin
für seinen Hafer. Tatsächlich bezahlte er einmal eine Wamsschneiderin in der
hübschesten Währung von der Welt. Eine alte Witwe aus der Rue de la Pourpointerie
hatte lange Zeit seine Lakaien ausstaffiert, so daß er ihr eine recht große
Summe schuldete; jene Frau suchte ihn häufig auf und legte ihm ihre Rechnungen
vor. Renevilliers vertröstete sie von einem Tag auf den anderen und suchte indessen
eine Ausflucht, um nicht zahlen zu müssen. Schließlich sagte er eines Tages
zu ihr: «Kommt morgen früh um zehn Uhr, ich werde Euch zufriedenstellen.» Die
Alte war schon um neun Uhr in seinem Schlafgemach: er schickt nach einem Frühstück,
bietet ihr zu trinken, versetzt sie in eine lustige Stimmung und stößt sie mit
einem Mal auf das Bett, wo er sie solchermaßen zufriedenstellt, daß sie danach
ihre Rechnungen nimmt, sie ins Feuer wirft und zu ihm sagt: «Na dann! Ihr verachtet
das Alter nicht, und es soll niemals heißen, daß ich von einem solch ehrbaren
Mann, wie Ihr es seid, etwas verlangt habe.» -
(
tal
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