acholder
Eine Frau steht vor einem Machandel (Wacholder), schält einen Apfel und schneidet
sich dabei in den Finger. Inbrünstig wünscht sie sich einen Sohn so weiß wie
Schnee und so rot wie das Blut, das ihr vom Finger tropft. Der Wunsch
wird erfüllt, doch die Mutter stirbt bei der Geburt. Der Vater heiratet wieder
und hat mit der Zweitfrau eine Tochter. Die böse Stiefmutter bringt den ihr
verhaßten Sohn um, indem sie ihn in eine Apfelkiste gucken läßt und ihm dann
hinterlistig mit dem Deckel den Kopf abschlägt. Provisorisch bastelt
sie den Kopf wieder auf den Hals und veranlaßt ihre Tochter, dem scheinbar Verstockten
eine Ohrfeige zu geben. Dabei rollt der Kopf zum
Entsetzen des Mädchens zu Boden. Die abgefeimte
Mörderin gibt ihrer Tochter die Schuld, verspricht aber, die Sache zu vertuschen.
Sie zerhackt die Jungenleiche und serviert das Ragout dem ahnungslosen Vater.
Die traurige Halbschwester des Ermordeten sammelt heimlich dessen Knochen auf
und legt das Gebein unter den Machandelbaum. Aus den sterblichen Überresten
entsteht ein wunderschöner Vogel, der von allen bewundert wird und sich schließlich
wieder in den Sohn verwandelt. Die Stiefmutter ereilt ein gerechtes Schicksal:
Sie wird von einem Mühlstein erschlagen. - (
pflan
),
nach den Märchen der Gebrüder Grimm
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