oyeurstraum »Wißt
Ihr aber auch«, entgegnete der Hinkende, »warum ich Euch gerade hierher
führte: Ich will Euch jetzt alles zeigen, was in Madrid vorgeht...
Kraft meiner diabolischen Gewalt werde ich die Dächer der Häuser
abdecken, und trotz der Finsternis der Nacht soll sich das Innere vor
Euren Augen enthüllen.« Bei diesen Worten erhob er ganz einfach den
rechten Arm, und plötzlich verschwanden alle Dächer. Der Studiosus sah
jetzt wie beim hellen Mittag in das Innere der Häuser hinein, gerade...
wie man in das Innere einer Pastete hineinsieht, von der die Decke
abgenommen worden ist.
- Alain René Lesage, Der hinkende Teufel. Nördlingen 1987 (zuerst 1707)
Voyeurstraum (2) Mir träumte, ich gehe an einem Hause vorüber, in dessen
erstem Stockwerk mir wohlbekannte Mädchen wohnen. Ich rufe den Namen
eines derselben laut zum Fenster hinauf. Schon stehe ich auf einem mäßig
großen prismatischen Stein, welcher der Mauer des gegenüberstehenden
Hauses anliegt. Merkwürdigerweise kann ich von hier aus in die Zimmer
des ersten Stockes sehen; die Mädchen sind gerade mit dem Ankleiden
beschäftigt, stoßen ein Geschrei aus und suchen sich zu verstecken.
Gleich darauf habe ich es mit einem Schranke zu tun, in dem sich zwei
von oben nach unten gehende Schubladenreihen befinden. Ich klettere auf
den Knöpfen, die zum Herausziehen der Schubladen angebracht sind, an dem
Schranke empor, immer in Gefahr, mit demselben umzufallen. Dabei bin
ich fortwährend damit beschäftigt, eine der Schubladen aufzuziehen.
Hierauf ziehe ich einen Zahn aus meinem vorderen Oberkiefer, wobei ich
spüre, wie das Blut herausströmt.
- Nach (je)
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