- (
johns
)
Vorteil (2) Das Haus ist viel größer
als ihr glaubt. Es wohnen darin zweihundert Knaben von fünf bis sechzehn
Jahren, welche von meinem Bett in meinen Magen wandern, und ebensoviel
junge Leute, um mich zu vögeln. Ich liebe diese Leidenschaft sehr, es gibt
keine angenehmere Empfindung, als gut gevögelt zu werden, während man sich
in gleicher Weise unterhält. Die Leidenschaft, der ihr am Rande des Vulkans
gefrönt habt, beweist mir, daß ihr auf gleiche Weise euren Samen zu verlieren
liebt, und darum spreche ich zu euch mit solchem Freimut, sonst wäret ihr
einfach meine Opfer gewesen. Ich habe zwei Harems, der erste enthält zweihundert
kleine Mädchen von fünf bis zehn Jahren. Ich speise sie, sobald sie infolge
der Unzucht mürbe gemacht sind. Zweihundert Frauen von zwanzig bis dreißig
Jahren sind im zweiten. Ihr werdet sehen, was ich mit ihnen mache. Fünfzig
dienende Geister beiderlei Geschlechts werden für diese zahlreichen Genußobjekte
verwendet. Hundert Agenten sorgen in den großen Städten für Neuanschaffung.
Glaubt ihr, daß trotz dieser großen Menschenbewegung dennoch nur der eine
Weg, den ihr kennt, zur Insel führt? Ihr habt keine Ahnung, wie viele diesen
Weg überschreiten. Niemals wird der Schleier gelüftet, werden, den ich
über dies alles gebreitet habe. Nicht, daß ich etwas zu fürchten hätte,
ich wohne im Großfürstentum Toskana, man kennt dort alle meine Ausschweifungen,
aber das Geld, das ich ausstreue, verschafft mir Sicherheit. Ich muß euch
noch, damit ihr mich ganz kennt, eine Beschreibung meiner Person geben.
Ich bin fünfundvierzig Jahre alt und so potent, daß ich niemals schlafen
gehe, ohne zehnmal entladen zu haben. Es ist richtig, daß die große Menge
Menschenfleisch, von der ich mich nähre, viel
zut Vermehrung und Stärkung des Samens beiträgt.
Wer immer diese Lebensweise versuchen wird, verdreifacht sicherlich seine
wollüstigen Fähigkeiten, abgesehen von der Gesundheit, Frische und Stärke,
die diese Nahrung verleiht. - Marquis de Sade, Justine
oder Die Leiden der Tugend, gefolgt von Juliette oder Die Wonnen des Lasters.
Nördlingen 1987 (zuerst 1797)
Vorteil (3) Sehr eingehend beschäftigte sich
der k.u.k. Feldmarschall Conrad von Hötzendorf mit dem Vergleich
der verschiedenen Religionen. Im besonderen untersuchte
er, welche von ihnen einem hohen militärischen Führer am meisten fromme. Der
Buddhismus mit seiner These von der Nichtigkeit allen Seins und dem Ausklang
des Lebens in das Nirwana entsprach zwar Conrads Grundeinsteilung, erschien
ihm aber für einen Führer zu weichlich. Auch das Christentum mit der Forderung,seinen
Nächsten wie sich selbst zu lieben, und mit dem fünften Gebot, hielt er für
nicht sonderlich geeignet. Am meisten entsprach ihm noch der Mohammedanismus,
da der Koran von den Gläubigen den Kampf fordert.
- Nach: Uwe Nettelbeck, Der Dolomitenkrieg. In: U. N., Mainz wie es singt und lacht Die Ballonfahrer Briefe
Mainz bleibt Mainz Gespenstergeschichten Der Dolomitenkrieg Nachträge Frankfurt
am Main 1976 (entst. 1969-1976)
Vorteil (4) Die Fehler
der Toren sind oft so plump und so schwer vorauszusehen,
daß sie die Klugen irreleiten und nur denen Vorteil
bringen, die sie begehen.
- (bru)
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