oltaire    Hier noch zwo Carrikaturen von Voltäre. In beyden ist Genius wetterleuchtender Schalkheit; man bemerke aber den kleinen Unterschied in b von a, so wird man gleich

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gestehen müssen - hier ist noch mehr Kraft und Salz - hier wird das wetterleuchten treffender Blitz. - (lav)

Voltaire (2)  Voltaire als geschickter Plagiator, der sich auf die Kunst verstand, den Geist aller seiner Vorgänger zusammenzubündeln, und der Originalität nur in der Feinheit seiner Speichelleckereien zeigte; ein Skandalschriftsteller, der die Jugend durch die Lehren einer falschen Philosophie verdarb und dessen Herz der Sitz von Neid, Geiz, Boshaftigkeit, Rachsucht, Perfidie und all der Leidenschaften war, die die menschliche Natur entwerten. - Marat, aus Anlass der Pantheon-Weihe [6. April 1791], nach (sot)

Voltaire (3) mit seinen hundert Bänden war immer nur gefällig; ich nehme die Tragödie aus, in der das Wesen des Genres ihn zwang, edle Gefühle zum Ausdruck zu bringen, die seinem Charakter fremd waren.

-   Er hat kein einziges Epigramm zustande gebracht.   

-  In der Geschichtsschreibung ist er unerträglich.

- Eine einschläfernde Monotonie brütet über der Mehrzahl seiner Schriften, die nur zwei Themen kennen, die Bibel und seine Feinde: Entweder lästert er oder er beleidigt.

- Haben Sie nie bemerkt, dass seiner Stirn der göttliche Bannfluch eingebrannt war?

(Im Zusammenhang mit der Büste von  Houdon [in der Petersburger Eremitage]) Sehen Sie diese gemeine, von keiner Scham gerötete Stirn, diese beiden erloschenen Augenkrater, in denen noch immer Ausschweifung und Hass zu glimmen scheinen! Dieses abscheuliche Grinsen! Sprechen Sie mir nicht von diesem Menschen, ich kann die Vorstellung nicht ertragen!

Andere Zyniker setzten die Tugend in Erstaunen, Voltaire das Laster. Er stürzt sich in den Schlamm, suhlt sich darin, kann nicht genug davon bekommen.

Paris wird ihn krönen, Sodom hätte ihn verbannt!

Seine unnachahmlichen Talente flößen mir nicht mehr ein als namenlose heilige Wut!

Zwischen Bewunderung und Abscheu schwebend, möchte ich ihm manchmal eine Statue errichten lassen... von der Hand des Henkers.

Die gesamte Büchersammlung (Voltaires Bibliothek in der Eremitage, nach seinem Tod vom russischen Hof gekauft) ist ein Beweis dafür, dass Voltaire jede Art vertiefter Bildung, vor allem aber jede klassische Literatur fremd war!

(Zu seinen Anzeichen von Ignoranz) Eines Tages wird es vielleicht sogar angemessen sein, einen Auswahlband davon zu präsentieren, um ein Ende zu  machen mit diesem Menschen. - De Maistre, Petersburger Nächte [1821], „Vierte Unterhaltung", nach (sot)

Voltaire (4)  Überall sah Voltaire ergötzliche komische Beziehungen, wie bei dem Fall der Mademoiselle Clairon, die ihn mit sich zu Boden zog: „A présent, que nous sommes tous deux à terre, qu'allons nous faire?" Er erinnerte einen Reisenden, der zu lang blieb: „Don Quichotte sah Wirtshäuser für Schlösser an, Sie scheinen sich im umgekehrten Falle zu befinden?", der daher auch Voltaires Affengesicht mit täuschender Wahrheit vor der Türe in den Schnee pißte!  - (kjw)

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