ollschiff  Klipper waren Vollschiffe mit meist drei Masten, deren Rümpfe statt des üblichen Länge-Breite-Verhältnis von 5:1 ein Verhältnis von bis zu 8:1 hatten. Die eleganten Schiffe waren durch den Verzicht auf große Seitenhöhen und hohe Aufbauten sowie durch ihre strömungsgünstige Linienführung, ihre große Segelfläche und den scharfen Steven, mit dem die Klipper die Wellen »schneiden« (englisch: »to clip«) konnten, besonders schnell. Mit durchschnittlich 14 bis 17 Knoten ließen sie alle anderen Handelssegler und Dampfer weit hinter sich. Die schnittige Bauweise hatte relativ geringe Frachtkapazitäten zur Folge. Der Einsatz von Klippern lohnte sich deshalb nur beim Transport von Gütern, die teuer waren und schnell vom Erzeuger zum Konsumenten gebracht werden sollten. Ein solches Produkt war chinesischer Tee, für den Mitte des 19. Jahrhunderts ein großer Bedarf in Großbritannien herrschte. Speziell für den Teehandel entstanden in dieser Zeit eine Reihe von berühmten Tea Clippers in England. Prämien, die für die Ankunft der ersten Ladung der alljährlichen chinesischen Teeernte in England bezahlt wurden, und hohe, auf das erste Schiff gesetzte Wetteinsätze ließen den Bau von Klippern zusätzlich boomen.

Cutty Sark gewinnt das Rennen gegen Dampfer Britannia

1869 wurde die Cutty Sark in Dumbraton am Clyde mit der Absicht gebaut, den schnellsten Klipper, die Thermopylae, zu übertreffen. Der Name Cutty Sark bedeutet soviel wie »Kurzes Hemd« und spielt auf ein Gedicht des schottischen Dichters Burns an, in dem die schöne Hexe Nannie, die Galionsfigur der Cutty Sark, eine Rolle spielt. Das Schiff, ein 963 BRT großer Kompositbau aus Teakholz und Eisenelementen, hat eine Länge über alles von 85 Metern und eine Breite von 11 Metern. Die 34 Segel und vier Vorsegel haben eine mächtige Gesamtfläche von 3.047 Quadratmetern. Auf ihrer ersten Reise 1870 erfüllte die Cutty Sark die Erwartungen ihres Eigners und wurde »first ship home«.  - Thies Völker, Lexikon berühmter Schiffe. München 2007