olksballade  Es geschah im Jahre 1600, daß Lady Warriston, die gegen ihren Mann, Lord Warriston, »einen tödlichen Groll und gärenden Haß« entwickelt hatte, weil dieser sie »in den Arm gebissen und wiederholt geschlagen« hätte, ihre Diener anstachelte, ihn zu erwürgen. Sie taten, wie ihnen geheißen, was dazu führte, daß alle, bis auf einen, vor Gericht gestellt und zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt wurden. Der eine, Robert Weir, wurde erst vier Jahre später gefaßt und durch das Rad hingerichtet. In Anbetracht ihres gesellschaftlichen Ranges wurde Lady Warriston schließlich enthauptet und nicht verbrannt. Ihre öffentliche Hinrichtung war ein ungewöhnliches Ereignis, zum einen wegen der riesigen Zuschauermenge, die morgens um vier zusammengeströmt war, und zum anderen wegen der scheinheiligen Bußfertigkeit der Lady. Man ist versucht zu behaupten, daß das Haus der Warristons noch existiert, doch um die Wahrheit zu sagen - das alte Haus wurde im achtzehnten Jahrhundert umgebaut. Aber typisch für die Schotten - aus der Affäre entstand eine ganze Reihe von Volksballaden unter dem Titel The Laird of Warriston, von denen zweihundertfünfzig Jahre nach dem Verbrechen nicht weniger als drei Varianten noch immer gesungen wurden.

Dieser schöne Brauch, sich berühmter Verbrechen in einem Lied zu erinnern, wird in Schottland noch immer gepflegt. Welcher Mordforscher kennt nicht diese berühmten Zeilen:

Die Gasse hinauf, die Treppe geschwind,
Herein treten Burke und Hare,
Burke ist der Schlächter und Hare der Dieb.
Das Fleisch kauft ein Bursch' namens Knox.

  - (beg)

 

Lied Ballade

 

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