ielfalt
»Allerdings«, meinte Herr Z., , »läßt sich aus einer begrenzten Zahl von Elementen
und einem kleinen Vorrat von formalen Regeln eine enorme, praktisch grenzenlose
Menge von komplexen Produktionen erzeugen. So in der natürlichen Sprache durch
Vokabular und Grammatik, in der Chemie durch die Bildung immer größerer Moleküle,
in der Biologie durch die Codierung der DNA und der RNA und so fort. Die fraktale
Schönheit der Farne kann ein Mathematiker aus einer relativ einfachen Formel
entwickeln; wenige Variable genügen; um eine große Formenvielfalt zu erzeugen.
Ein Waldspaziergang reicht aus, um sich davon zu überzeugen. Ein noch eindrucksvolleres
Beispiel gibt der Ameisenhaufen am Wegrand ab. Oder denken Sie an das unendlich
reichhaltige Repertoire, das die Musik erzeugt, indem sie mit endlichen Spielregeln
operiert. Diese Mannigfaltigkeit ist ein Trost, der für jeden Verzicht entschädigt.«
- Hans Magnus Enzensberger, Herrn Zetts Betrachtungen
oder Brosamen, die er fallen ließ, aufgelesen von seinen Zuhörern. Berlin 2014
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