Videokunst   Das Programm ermöglichte, bis zu sechsundneunzig Videofilme übereinanderzukopieren, wobei sich Helligkeit, Sättigung und Kontrast für jeden Film individuell regeln ließen; außerdem konnte man sie nach und nach in den Vordergrund holen oder im Hintergrund verschwinden lassen. Dieses Programm erlaubte ihm, jene langen, hypnotisierenden Ansichten zu schaffen, bei denen die industriell gefertigten Gegenstände erdrückt und allmählich unter immer zahlreicheren pflanzlichen Schichten begraben zu werden scheinen. Manchmal erwecken sie den Eindruck, sich zu wehren und zu versuchen, wieder an die Oberfläche zu gelangen, doch dann werden sie von einem Wirbel von Gräsern und Blättern weggefegt, sie tauchen in einem pflanzlichen Magma unter, und während sich ihre Oberfläche auflöst, werden Mikroprozessoren, Batterien und Speicherkarten sichtbar.   - Michel Houellebecq, Karte und Gebiet. Köln 2011
 

Kunst

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