erzeihlichkeit  Es ist eine Tatsache, daß Nero eine Dirne, die seiner Mutter Agrippina überaus ähnlich gesehen haben soll, unter seine Beischläferinnen aufnahm. Auch behauptet man, daß in früherer Zeit, sooft er sich mit seiner Mutter in einundderselben Sänfte tragen ließ, die Spuren seines unzüchtigen Verkehrs mit ihr sich durch die Flecken seiner Kleider verraten hätten.

Seinen eigenen Leib gab Nero in dem Maße preis, daß er, nachdem fast kein Teil desselben unbefleckt geblieben war, sich hierfür sogar eine Art Spiel ausdachte. Es bestand darin, daß er in das Fell eines wilden Tieres genäht aus einem Käfig herausgelassen wurde und in diesem Aufzug auf die Schamteile der an den Pfahl gebundenen Männer und Frauen losstürzte. Nach Befriedigung seiner wilden Begier ließ er sich endlich von seinem Freigelassenen Doryphorus „zur Strecke bringen". Ihn nahm er seinerseits zum Mann, wie er Sporus zur Frau genommen hatte, wobei er auch die Töne und Aufschreie der vergewaltigten Jungfrauen nachahmte. Von manchen Leuten habe ich erfahren, daß er der vollkommenen Überzeugung gewesen sei, kein Mensch sei keusch und unbefleckt an einem Körperteile, die meisten verstellten sich nur und wüßten ihre Laster schlau zu verbergen. Deshalb habe er auch denen, die ihre Unkeuschheit offen bekannten, alle übrigen Vergehen verziehen. - (sue)

 

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