erunsicherung  Mit Beginn des dritten Jahrhunderts verschärften sich die dogmatischen Auseinandersetzungen. Noet in Smyrna sah Christus nur als Erscheinungsform des Vaters an (modalistischer Monarchianismus). Dieser sei selbst in den Schoß der Jungfrau hinabgestiegen, gekreuzigt worden und gestorben (Patripassianismus). Ein Schüler des Noet, Epigonus, brachte diese Lehre um 200 nach Rom, wo er zahlreiche Anhänger fand. Am entschiedensten trat dieser Auffassung der Kirchenlehrer Hippolyt entgegen, der allerdings des Guten etwas zuviel tat und selbst auf »subordinatianische« Abwege geriet. Er behauptete, der Sohn sei erst bei der Schöpfung aus dem Vater hervorgetreten. Mit der These, Gott hätte an Stelle des Logos (Christus) auch einen gewöhnlichen Menschen zum Gott machen können, zog er sich den Vorwurf des »Ditheismus« - der Zweigötterlehre - zu.

Papst Zephyrin scheint sich wiederum von Hippolyt etwas zu entschieden distanziert zu haben. Viele Forscher sind der Ansicht, er habe die Christologie der Monarchianer geteilt. Nach dem Zeugnis des Hippolyt hat er behauptet: »Ich kenne nur einen Gott Jesus Christus und außer ihm keinen anderen, der geboren wurde und gelitten hat.« Doch: »Nicht der Vater ist es, der gestorben ist, sondern der Sohn.« Während die meisten der protestantischen Kirchenhistoriker diese Erklärung für modalistisch halten, betonen katholische Theologen deren Orthodoxie. Offenkundig leugne Zephyrin nicht die Existenz eines persönlichen Unterschieds zwischen Vater und Sohn. Hippolyt warf ihm jedenfalls keinen Modalismus, sondern eine falsche, zu kompromißbereite Haltung gegenüber dem Modalismus vor. Diese könnte aber nach Ansicht der katholischen Historiker Zeichen kirchenpolitischer Weisheit gewesen sein: Um eine Spaltung der Kirchengemeinde zu verhindern und nicht unnötig Öl ins Feuer zu gießen, habe der römische Bischof eine zurückhaltende Formulierung gewählt.

Die Mehrheit der Gemeinde stützte Zephyrin, denn sie fühlte sich durch die schwierigen Spekulationen verunsichert. - Albert Christian Sellner, Immerwährender Päpstekalender. Frankfurt am Main 2006 (Die Andere Bibliothek 260)

Verunsicherung (2)  Seine nachlassenden Kräfte verunsicherten ihn, denn was sollte er mit Frauen anfangen, wenn er sich nicht mehr sicher war, ob er sie glücklich machen konnte, und mit Frauen, die an anderes als den Koitus dachten, konnte er kaum etwas anfangen. - Peter Champkin, The Sleeping Life of Aspern Williams. Nach: Colin Dexter. Die Leiche am Fluß. Reinbek bei Hamburg 2002
 
 

Sicherheit Selbstbewußtsein

 

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